AidskampagneBerlin (epo.de). - Das Aktionsbündnis gegen AIDS hat eine angemessene Finanzierung der weltweiten Initiativen zur AIDS-Bekämpfung gefordert. Mit der Ausrichtung der Geberkonferenz des Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria vom 26.-28. September in Berlin zeige die deutsche Bundesregierung, "dass sie sich der politischen Verantwortung des Themas bewusst ist", erklärte das Aktionsbündnis. Deutschland als Gastgeberland falle eine besondere Rolle zu, politische Verantwortung für das Thema HIV und AIDS zu übernehmen.

"Wenn die Geberstaaten vom 26. bis 28. September in Berlin zusammentreffen, um ihre verbindlichen Zusagen für die kommenden drei Jahre abzustimmen, gilt unsere Sorge und Aufmerksamkeit der angemessenen finanziellen Zusage Deutschlands", erklärte Olaf Hirschmann, entwicklungspolitischer Berater für HIV/Aids bei Brot für die Welt und Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS.

Deutschland besitze das drittgrößte Nationaleinkommen aller Industriestaaten und sei das finanzstärkste Land innerhalb der Europäischen Union. "Dies bedeutet, gemessen am Bruttonationaleinkommen der Geberstaaten, dass der deutsche Beitrag zur Finanzierung des Globalen Fonds 10,74% am Gesamtvolumen betragen sollte", so Hirschmann. "Dies heißt konkret: Deutschland muss für das Jahr 2008 430 Mio. US-Dollar in den Globalen Fonds einzahlen." Dieser angemessene Beitrag sei die Voraussetzung für den Gesamterfolg der Konferenz und richtungweisend für andere Geberländer.

Insgesamt muss die internationale Gemeinschaft der Geberländer für die kommenden drei Jahre 18 Milliarden US-Dollar aufbringen, will sie den Finanzbedarf des Globalen Fonds decken. Zwar konnten in den vergangenen Jahren spürbare Erhöhungen der Finanzmittel für den Globalen Fonds für Programme zur Behandlung, Prävention und Versorgung der Betroffenen verzeichnet werden, doch diese reichen nach Ansicht des Aktionsbündnisses bei weitem nicht aus, um die Kluft zwischen dem steigenden Finanzierungsbedarf einerseits und den bereitgestellten Ressourcen andererseits zu decken.

Durch die vom Globalen Fonds unterstützen Programme konnten bislang über eine Million AIDS-kranke Menschen mit lebensverlängernden antiretroviralen Medikamente behandelt werden, im Hinblick auf die Prävention von HIV-Neuinfektionen wurden etwa 18 Millionen Menschen mit Beratungs- und Testangeboten erreicht.

"Der größte Teil des Weges zu einer umfassenden Bekämpfung von HIV/AIDS liegt noch vor uns: noch immer warten Menschen in Entwicklungsländern auf eine antiretrovirale Therapie und insbesondere im Bereich der Prävention der Mutter-Kind-Übertragung besteht enormer Handlungsbedarf", sagte Mirjam Hagebölling, Politische Koordinatorin des Aktionsbündnis gegen AIDS. Auch Beratungsprogramme und gezielte Präventionsprogramme für gefährdete Bevölkerungsgruppen spielten eine zentrale Rolle, um die geleisteten Versprechen der Millenniumsentwicklungserklärung einzuhalten.

Das Aktionsbündnis gegen AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100 kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 280 Basisgruppen. Gemeinsam wollen sie Politik und Pharmaindustrie stärker in die Verantwortung für den Kampf gegen HIV/AIDS nehmen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention und AIDS-Bekämpfung und der weltweite Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen der Kampagne des Bündnisses.

www.aids-kampagne.de


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