Amsterdam/Brüssel (epo.de). - Der Umweltdachverband Friends of the Earth International (FoEI) hat von der Europäischen Union gefordert, die Produktion von Strom und Diesel aus Palmöl zu stoppen. Die Nachfrage aus der EU führe zur verstärkten Umwandlung von Regenwäldern in Plantagen, hohem Pestizideinsatz und Landkonflikten, erklärte FoEI. Allein Indonesien und Malaysia planten eine Verdoppelung ihrer Palmöl-Plantagen auf rund 20 Millionen Hektar, eine Fläche fünfmal so groß wie die Niederlande.

FoEI ist der weltweit größte Dachverband von "Graswurzel"-Organisationen aus dem Umweltbereich mit 70 nationalen Gruppen und rund zwei Millionen Mitgliedern und Unterstützern. Nach Ansicht von FoEI ist auch der "Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl", der momentan soziale und ökologische Mindeststandards entwickelt, gescheitert. Die geplanten Kriterien seien nicht strikt genug, und bei der dramatisch steigenden Nachfrage nach Palmöl könne das Zertifizierungssystem nicht mithalten. Das ganze Verfahren werde von den Palmölkonzernen lediglich genutzt, um sich ein grünes Mäntelchen umzuhängen.

In der Vergangenheit standen viele Palmölkonzerne in der Kritik, weil sie für Umweltzerstörung und gewaltsame Vertreibungen der Lokalbevölkerung in den Anbaugebieten verantwortlich waren. Eine aktuelle Studie von Friends of the Earth Niederlande belegt die massiven ökologischen und sozialen Probleme auf den Plantagen von Wilmar, dem weltweit größten Palmölhändler. Wilmar sitze mit am "Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl" und kontrolliere sich damit selbst, kritisierte FoEI.

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