WWFHamburg (epo.de). - Der WWF hat die Verbraucher anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober aufgefordert, beim Fischkauf auf die Herkunft und die Art des Fisches zu achten. Eine gute Wahl sind nach Angaben der Umweltstiftung Forelle, Hering oder Seelachs. Dagegen sollte man auf Rotbarsch, Kabeljau oder Scholle lieber verzichten. Der Grund: Die Bestände dieser Fischarten sind überfischt oder die Fangmethoden sind bedenklich.

"Fisch ist eine endliche Ressource. Letztlich entscheidet der Kunde an der Fischtheke, ob wir unsere Ozeane weiter rücksichtslos ausbeuten oder ob wir sie nachhaltig nutzen", erklärte WWF-Meeresexpertin Heike Vesper. Die Umweltschützer stellen für Verbraucher den kostenlosen "WWF-Fischführer" für die Brieftasche bereit. Darin beurteilt der WWF 40 handelsübliche Fischarten nach ökologischen Kriterien wie Bestandsentwicklung und Fangmethoden. 12 Arten gelten demnach als gute Wahl, 13 als bedenklich, 15 fallen in die Kategorie bedroht.

Jeder Deutsche verzehrt im Jahr 15,5 Kilogramm Fisch. Doch nur vier der zehn beliebtesten Speisefische können nach Angaben des WWF bedenkenlos verzehrt werden. Weltweit werden nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO pro Jahr 86 Millionen Tonnen Meeresfisch gefangen. 77 Prozent aller wirtschaftlich genutzten Bestände sind überfischt oder bis an ihre Grenzen ausgebeutet. Viele Fischbestände - wie Roter Tunfisch im Mittelmeer oder Nordsee-Kabeljau - stehen vor dem Kollaps.

Der WWF-Fischführer empfiehlt vor allem Fisch mit dem blauen Siegel des MSC ("Marine Stewardship Council"). Der MSC garantiert eine nachhaltige Fischerei. Das heißt, es werden nicht mehr Fische gefangen, als nachwachsen. Auch die Zerstörung der Meeresumwelt wird minimiert. Deutsche Verbraucher können derzeit neben Alaska-Seelachs auch Alaska-Wildlachs, Hering aus dem Nordostatlantik und südafrikanischen Seelachs mit dem MSC-Siegel kaufen. Auch Fisch aus Bio-Zucht ist laut WWF eine naturverträgliche Alternative.

Dagegen rät der WWF vom Kauf zahlreicher beliebter Speisefische ab. Beim Fang von Scholle und Seezunge im Nordostatlantik werde der Meeresboden regelrecht umgepflügt, bis zu 80 Prozent der Tiere im Netz werde wie nutzloser Müll einfach über Bord geworfen. Schillerlocken stammen vom Dornhai, der immer noch gefangen werde, obwohl er auf der Roten Liste der bedrohten Art steht. Der Rotbarsch sei massiv überfischt "Nur wenn wir diesen Fischarten eine Erholungspause gönnen und schonende Fangmethoden entwickeln, werden wir sie auch in Zukunft genießen können", sagte Vesper.

Der WWF-Fischführer kann unter www.wwf.de/fisch herunter geladen oder beim WWF, Rebstöcker-Str. 55, 60385 Frankfurt (gegen 55 Cent in Briefmarken) bestellt werden.

www.wwf.de


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