CAREBonn (epo.de). - Auf den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Armut hat die Hilfsorganisation CARE Deutschland hingewiesen. Von den zahlreichen Fluten und Dürren in Afrika und Asien in den letzten Monaten seien besonders die ärmsten Bevölkerungsgruppen betroffen, erklärte CARE in Bonn. Anlass ist der Internationale Tag zur Beseitigung der Armut, der von den Vereinten Nationen am 17. Oktober begangen wird.

CARE beobachtet in vielen Regionen Wetterschwankungen, die den Entwicklungsländern enorm zusetzen. "Wir müssen endlich damit beginnen, die Auswirkungen für die Entwicklungsländer zu lindern", forderte Heribert Scharrenbroich, Vorstandsvorsitzender von CARE Deutschland, in Bonn. "Denn die Fluten in Afrika und die starken Taifune in Südostasien zeigen uns, dass der Klimawandel keine Zukunftsprognose mehr ist, sondern hier und jetzt stattfindet".

Ein Deutscher produziere durchschnittlich elfmal mehr Treibhausgase als ein Afrikaner, so CARE. "Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung für alle Industrieländer," sagte Scharrenbroich. Die Entwicklungsländer hingegen trügen eine doppelte Last: Zum einen müssten sie Armut, Krankheiten und Korruption bekämpfen, zum anderen seien sie den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt. "Und den haben die Industriestaaten verursacht", so Scharrenbroich. 

Für zahllose Menschen bedeuteten die Überschwemmungen CARE zufolge den Verlust ihres ohnehin geringen Einkommens. In Afrika hatten starke Fluten im letzten Monat schwere Überschwemmungen in 21 Ländern verursacht. "Dies sind die schlimmsten Fluten für den Kontinent in Jahrzehnten", sagte Scharrenbroich, der im Tschad die Überschwemmungen selbst beobachten und sich in Vietnam ein Bild von Katastrophenvorsorge machen konnte. In Südasien seien 66 Millionen Menschen von starken Unwettern betroffen.

Der UNO-Klimarat IPCC, dem der Friedensnobelpreis 2007 zugesprochen wurde, prognostiziert, dass der Klimawandel Afrikas Lebensmittelproduktion bis zum Jahr 2020 halbieren könnte.

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