MisereorAachen (epo.de). - Mit einer Nothilfe von insgesamt 40.000 Euro unterstützt das katholische Hilfswerk MISEREOR jetzt die Opfer der Überschwemmung in Mexiko. Jeweils 20.000 Euro gehen in die am stärksten betroffenen Regionen Tabasco und Chiapas, teilte MISEREOR am Dienstag in Aachen mit. MISEREOR geht davon aus, dass das Katastrophengebiet aufgrund vernichteter Ernten auch mittelfristig auf Hilfe angewiesen ist. Auch die Nothilfe der Caritas ist inzwischen angelaufen. Caritas international hat 250.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt.

"Ich habe noch gestern mit unseren Partnern von der Menschenrechtsorganisation CODEHUTAB telefoniert", berichtete MISEREOR-Länderreferent Juan Josi. "Ihr Büro in Villa Hermosa in der Region Tabasco steht vollständig unter Wasser. Obwohl die Pegelstände langsam fallen, ist die Situation für die Menschen nach wie vor dramatisch. Die Partnerorganisation wird mit dem Geld Medikamente, Nahrungsmittel, Trinkwasser, Kleidung und Material für Notunterkünfte besorgen und an die Bevölkerung verteilen."

Die eigentliche Arbeit werde aber erst nach der unmittelbaren Nothilfe beginnen. Da die Menschen alles verloren hätten und die Ernte vernichtet sei, müsse die Hilfe auch in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen. Dafür sei MISEREOR dringend auf Spenden angewiesen, so Juan Josi.

Bereits in der vergangenen Woche hatten lang andauernde Regenfällen die Überflutungen verursacht. Die angespannte Lage hatte sich durch den Durchzug des tropischen Wirbelsturms Noel noch verschärft. Schätzungsweise eine Millionen Menschen sind obdachlos. Im Bundesstaat Tabasco, der zu 80 Prozent unter Wasser steht, drohen Seuchen.

MISEREOR unterstützt im Bundesstaat Tabasco Nothilfsmaßnahmen der Menschenrechtsorganisation CODEHUTAB und in der Region Chiapas die Diözese St. Cristobal de Las Casas. Chiapas ist vor allem durch Erdrutsche betroffen. Das Hilfswerk steht mit seinen Partnern in ständigen Kontakt, um auf Hilfsanfragen schnell reagieren zu können.

Auch die Nothilfe der Caritas ist jetzt angelaufen. In dem besonders schwer betroffenen Bundesstaat Tabasco sind Kirchen und Gemeindezentren als Notlager umfunktioniert worden. Insgesamt 9000 Flutopfer haben dort Zuflucht gefunden; 2000 Menschen sind in der Kathedrale von Villahermosa untergekommen. Caritas-Helfer versorgen die Betroffenen mit Lebensmitteln und Medikamenten. Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, hat 250.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt.

Während in der Hauptstadt Villahermosa die Hilfe greife, gelte die Sorge der Katastrophenhelfer jetzt besonders den Betroffenen im Umland des Bundesstaates Tabasco, so die Caritas. Nur langsam gingen Informationen über die Situation der dort lebenden Flutopfer ein. Es werde davon ausgegangen, dass einige Hunderttausend Menschen von der Außenwelt abgeschnitten sind.  

Nach Ansicht von Experten wäre die Katastrophe bei entsprechender Vorsorge weniger verheerend ausgefallen. Die notwendigen Schritte wie die Einrichtung von Frühwarnsystemen, die Sicherung von Deichen und das Ausbaggern von Flussläufen seien bekannt. Allerdings seien diese Präventionsmaßnahmen nicht umgesetzt worden.

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 www.diakonie-katastrophenhilfe.de

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