SODIBerlin (epo.de). - Der Solidaritätsdienst-international (SODI) baut im Rahmen eines neuen Projektes in Namibia 600 Trockentoiletten. Damit sollten Durchfallerkrankungen, an denen weltweit jeden Tag 6000 Kinder sterben, eingedämmt werden. Zudem würden durch eine Trockentoilette jährlich 4000 Liter der knappen und teuren Ressource Wasser gespart, teilte SODI anlässlich des "Welttages der Toilette" am 19. November mit. 

Durchfallerkrankungen werden vor allem durch mangelnden Zugang zu sauberem Wasser und zu Sanitärsystemen verursacht. Im Norden Namibias kam es kürzlich SODI zufolge zu einem Ausbruch von Cholera. Ein Grund dafür: Nur ein Drittel der namibischen Bevölkerung hat Zugang zu Toiletten. Der Großteil der Menschen ist dagegen gezwungen, für das "Geschäft" in den Busch zu gehen. Darüber hinaus ist Wasser eine knappe und teure Ressource im trockensten Land in Sub-Sahara Afrika. Der fortschreitenden Klimawandel verstärkt das Problem zunehmend.

Die 600 Trockentoiletten werden von SODI und seinem namibischen Partner, dem Clay House Project, in Otjiwarongo und ländlichen Regionen Namibias bis zum Jahr 2011 gebaut. Sie kommen mehr als 4500 Menschen zu Gute, die sich aktiv am Bau beteiligen und dabei erlernen, kleine Reparaturen selbst zu erledigen. Das Projekt wird mit knapp 400.000 Euro von der Europäischen Union gefördert, 100.000 Euro an Spenden muss SODI als Eigenanteil einwerben.

"Die hygienischen Bedingungen werden sich für die Familien nachhaltig verbessern", erklärte Susanne Laudahn, die das Projekt bei SODI koordiniert. "Trockentoiletten sind die einzige Lösung, die gleichzeitig die Umwelt schont, die Verbreitung von Krankheiten verhindert und für arme Menschen erschwinglich ist", beschreibt die Projektmanagerin die Vorzüge der Technologie.

Die Trockentoilette funktioniert ohne Wasser. Die Sonneneinstrahlung erwärmt ein schwarzes Rohr am hinteren Teil der Toilette. Die dadurch entstehende Luftventilation trocknet die Fäkalien und leitet Gerüche ab. Durch das Austrocknen werden Bakterien abtötet. Die Otji-Toilette biete daher gegenüber der Wassertoilette viel weniger Möglichkeiten für die Verbreitung von Krankheiten, so SODI. Zudem würden durch eine Trockentoilette jährlich 4000 Liter Wasser gespart, das die Menschen als Trinkwasser und zum täglichen Leben nutzen können.

Für das SODI-Projekt in Namibia können Spenden unter dem Kennwort "Trockentoilette" auf das SODI-Spendenkonto 10 20 100 bei der Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00, getätigt werden.

Der Solidaritätsdienst-international (SODI) ist eine Nichtregierungsorganisation, die Selbsthilfeprojekte der Entwicklungszusammenarbeit in Asien, Afrika und Lateinamerika realisiert sowie humanitäre Hilfe in Osteuropa leistet. Seit 1990 hat SODI 802 Projekte im Wert von 55 Millionen auf vier Kontinenten verwirklicht. Der Verein bekommt seit 1994 das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen verliehen.

www.sodi.de


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