MisereorAachen (epo.de). - Der Vorsitzende der Bischöflichen Kommission für MISEREOR, Erzbischof Werner Thissen, hat stärkere Bemühungen von der Internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen den Klimawandel gefordert. Anlässlich der Wintertagung der Bischöflichen Kommission in Aachen bezeichnete der Erzbischof die Anstrengungen der Bundesregierung, eine umfangreiches Klimapaket auf den Weg zu bringen, das auf eine deutliche Verminderung der deutschen Treibhausgase abzielt, als beispielhaft.  Dies sei auch eine Frage der internationalen Gerechtigkeit.

"Das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung muss als deutliches Signal für die Weltklimakonferenz gesehen werden, weitreichende Maßnahmen zu verabschieden, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Ziel einer gerechten Klimaschutzpolitik muss es sein, allen Menschen auf dieser Welt das gleiche Recht zur Nutzung der Atmosphäre zu gewähren", erklärte Erzbischof Thissen.

Der Klimawandel treffe vor allem diejenigen, die sowieso schon ein Leben in Armut führen müssten: Kleinbauern und Fischer in den Entwicklungsländern, die die Folgen am wenigsten bewältigen könnten. Ihre Ernten gehen zurück, Wasser wird knapp, Krankheiten an Mensch und Tier breiten sich aus. "Wir haben unseren Reichtum nicht nur auf Kosten der sogenannten Dritten Welt, sondern auch auf Kosten des Klimawandels angehäuft. Insofern ist der Klimawandel auch der Gipfel oder das Symbol schlechthin für viele bestehende Ungerechtigkeiten in der Welt. Und er führt uns auf das zurück, was oft banal gesagt, aber selten geglaubt wird: Wir sitzen alle im gleichen Boot", so Erzbischof Thissen.

Die Bischöfliche Kommission für MISEREOR tagt zweimal im Jahr und entscheidet unter anderem über neue Projektvorhaben von MISEREOR. Insgesamt wurden seit der letzten Sitzung im Juni diesen Jahres 803 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika in Höhe von 65,2 Millionen Euro bewilligt.

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