HWZBerlin (epo.de). - "Am 26.12.2004 haben die Bilder des Tsunami im Indischen Ozean die Welt erschüttert. Über 200.000 Menschen kamen damals ums Leben. Drei Jahre nach der Katastrophe gedenken wir der Toten und der Opfer", erklärte Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul anlässlich des dritten Jahrestages des Tsunamis am 2. Weihnachtsfeiertag. "Drei Jahre nach der schrecklichen Katastrophe gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von positiven Entwicklungen in der Region. Die Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft und Deutschlands haben erhebliche Fortschritte gebracht. Die größten Schäden an der Infrastruktur sind behoben. In Banda Aceh haben mittlerweile fast alle Menschen wieder ein festes Dach über dem Kopf."

Bereits kurz nach der Katastrophe hatte die Bundesregierung für Nothilfe und Wiederaufbau 500 Millionen Euro für die Jahre 2005 bis 2009 zugesagt. 70 Prozent dieser Mittel hätten bis heute erfolgreich umgesetzt werden können, so Wieczorek-Zeul. Deutschland fördert Länderprogramme in den beiden am schwersten betroffenen Ländern - Indonesien und Sri Lanka - sowie ein Regionalprogramm Indischer Ozean.

Auch der von der Bundesregierung mit 45 Millionen Euro unterstützte Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems zeigt nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) deutliche Fortschritte, wie durch die Tsunami-Warnungen nach einer Serie von schweren Erdbeben Mitte September 2007 auf Sumatra deutlich geworden sei. Ab Mitte 2008 soll das System voll einsatzbereit sein.

In Indonesien konzentriert sich die deutsche Unterstützung auf den Wiederaufbau des Gesundheitssystems und der Sekundar- und Berufsbildung, den Wohnungsbau, Regierungsführung, Wirtschaftsförderung und das Mikrofinanzwesen. So schuf das Wohnungsbauprogramm 6.000 neue Häuser mit Wohnraum für über 30.000 Menschen. Ab dem Frühjahr 2008 bieten 17 neue Schulen in Aceh sowie auf der Insel Nias rund 12.000 Schülerinnen und Schülern bessere Lernbedingungen.

Die Maßnahmen sind auch ein Baustein für einen dauerhaften Frieden in Indonesien. "Indonesien hat die Katastrophe als Chance für sich genutzt. Es ist gut zu sehen, dass trotz allen Leidens und aller Trauer ein unumkehrbarer Friedensprozess zwischen der Region Aceh und der indonesischen Zentralregierung in Gang gekommen ist, der jahrzehntelange gewalttätige Auseinandersetzungen beendet hat", sagte die Ministerin.

In Sri Lanka sei dies leider nicht gelungen. Zwar konnten von den im Rahmen der Tsunami-Katastrophe vom BMZ zugesagten 93 Millionen Euro bis Ende 2007 schon 73 Millionen Euro umgesetzt werden. Der 2006 erneut aufgeflammte Bürgerkrieg behindere jedoch den Wiederaufbau. Daher sei die Wiederbelebung des Friedensprozesses ein Hauptanliegen der Bundesregierung. Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul forderte beide Konfliktparteien mehrfach auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die Zukunft des Landes gemeinsam zu gestalten.

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