MSFBossaso/Berlin (epo.de). - Ärzte ohne Grenzen hat die sofortige und sichere Freilassung der zwei Projektmitarbeiterinnen gefordert, die in der somalischen Region Puntland verschleppt wurden. Die spanische Ärztin und die argentinische Krankenschwester waren am Morgen des 26. Dezember 2007 in dem Ort Bossaso gewaltsam verschleppt worden. Sie befanden sich auf dem Weg ins Ernährungszentrum, das die Hilfsorganisation zur Behandlung unterernährter Kinder in der Nähe von Vertriebenenlagern errichtet hat.

Das Ernährungsprojekt in Bossaso versorgt 7.000 mangelernährte Kinder unter fünf Jahren. Sie gehören zu einer Gruppe von insgesamt rund 25.000 Vertriebenen, die in 19 Lagern in der Gegend Zuflucht gesucht haben.

Ärzte ohne Grenzen ist in engem Kontakt mit den lokalen und nationalen Behörden. Zur Zeit sind die genaueren Umstände der Verschleppung noch unklar. Ein Teil des Teams in Bossaso ist evakuiert worden. Drei internationale Mitarbeiter sind derzeit noch vor Ort.

Seit Ärzte ohne Grenzen im Mai 2007 die Aktivitäten in Bossaso begann, ist das Team vor Ort nie direkt bedroht oder angegriffen worden. Die Situation in der Region ist jedoch unsicher, und es gibt immer wieder gewaltsame Übergriffe bewaffneter Gruppen.

"Unsere oberste Priorität ist jetzt, dass unsere Mitarbeiter unverletzt freigelassen werden", sagte Paula Farias, Präsidentin der spanischen Sektion von Ärzte ohne Grenzen, die das Projekt in Bossaso koordiniert. "Gleichzeitig verurteilen wir Angriffe auf humanitäre Helfer. Diese erschweren die Arbeit in Somalia und verschlimmern damit das Leid der Bevölkerung weiter."

Ärzte ohne Grenzen arbeitet seit 16 Jahren in Somalia. Derzeit stellen die Teams medizinische Versorgung in elf Regionen bereit. Rund 60 internationale und mehr als 800 nationale Mitarbeiter führen jährlich mehr als 300.000 ambulante Behandlungen durch und nehmen rund 10.000 Patienten stationär auf. In Bossaso ist Ärzte ohne Grenzen seit Mai 2007. In dem Projekt arbeiten acht internationale und mehr als 100 nationale Mitarbeiter.

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