wfpNairobi (epo.de). - Ein erster Konvoi des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) hat die kenianische Hafenstadt Mombasa unter polizeilicher Eskorte verlassen. Die Nahrungsmittel sind für 100.000 Menschen gedacht, die durch die Gewaltausbrüche nach den Präsidentschaftswahlen in Kenia aus ihren Häusern vertrieben wurden. Die Fahrzeuge stehen unter Eskorte, da sich die Fahrer geweigert hatten, Mombasa ohne Schutz zu verlassen. Die Nahrungsmittelhilfe hat die Stadt Eldoret im Northern Rift Valley bereits erreicht.

Insgesamt 20 Lastwagen mit einer Ladung von 670 Tonnen Nahrungsmitteln waren in Mombasa unter Polizeieskorte aufgebrochen. Die geladene Nahrung reicht aus, um mindestens 70.000 Menschen zwei Wochen lang zu ernähren. Die Lastwagen transportieren Hülsenfrüchte, eine nährstoffreiche Mischung aus Mais und Soja sowie Speiseöl. Elf Lastwagen fahren nach Eldoret, neun fahren in die Hauptstadt Nairobi. Die nach Nairobi fahrenden Lastwagen transportieren Nahrungsmittel, die WFP an die Hungernden in den Slums Nairobis verteilen will.

Das WFP plant diese Verteilung zurzeit in Zusammenarbeit mit dem kenianischen Roten Kreuz, kirchlichen und anderen Organisationen sowie den Behörden. Das kenianische Rote Kreuz erhält Nahrungsmittel vom WFP und verteilt diese an die geschätzten 100.000 Vertriebenen im Northern Rift Valley. Das Rote Kreuz erhält auch von der Regierung Kenias Nahrungsmittel - über 1.800 Tonnen Getreide, mit dem 120.000 Menschen einen Monat lang ernährt werden können. Das Rote Kreuz hat nach eigenen Angaben in Eldoret bisher 124 Tonnen Nahrung an 25.951 Menschen im Northern Rift Valley verteilt.

Ein Problem bei der Verteilung ist laut WFP, dass die Menschen stets in Bewegung sind und in der momentanen, relativen Ruhe in sicherere Gebiete aufbrechen. 162 Tonnen der Mais-Soja-Mischung wurden am Wochenende in Nairobi auf Lastwagen des kenianischen Roten Kreuzes verladen. UNICEF erhielt am Sonntag weitere 16 Tonnen der nährstoffreichen Mischung von WFP, um sie an Gesundheitszentren in der Hauptstadt zu verteilen. In der Reaktion auf die aktuelle Notlage greift WFP auf Ressourcen seiner anderen Operationen in Kenia zurück - die Unterstützung von 700.000 Dürreopfern, ein Schulspeisungsprogramm zugunsten von 1,1 Millionen Kindern in 3.800 Schulen und HIV/AIDS-Projekte in Nairobi und Eldoret. Diese Ressourcen müssen aber dringend wieder aufgestockt werden.

 www.wfp.org