DWHHBonn/Nairobi (epo.de). - Die Welthungerhilfe unterstützt rund 25.000 Betroffene in Kenia, die nach den Unruhen ihre Dörfer und Heimatregionen verlassen mussten. Dazu hat das Auswärtige Amt in Berlin der Hilfsorganisation knapp 300.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt. Die Nothilfepakete dienen der Erstversorgung von insgesamt 5.000 Flüchtlingsfamilien. Sie enthalten unter anderem Kochsets, Geschirr, Decken, Planen, Hygieneartikel, Tabletten zur Wasseraufbereitung und Holzkohle zum Kochen.

"Die Opfer der Ausschreitungen haben sich an mindestens 20 verschiedenen Sammelpunkten eingefunden und brauchen nun dringend Unterstützung", sagte Iris Krebber, die Regionalkoordinatorin der Welthungerhilfe in Nairobi. Hilfsorganisationen gehen derzeit von cirka 250.000 Betroffenen landesweit aus. Exakte Zahlen seien momentan schwer zu ermitteln. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln sei bislang größtenteils durch andere Organisationen gewährleistet. "Wir helfen den geflüchteten Menschen mit Nothilfepakten in ihrer aktuellen Lage", so Krebber.

Die Nothilfepakete würden in den Lagern selbst dringend benötigt, aber sie seien auch wichtig für Familien, die sich zur Rückkehr entschließen: "Wenn sich in einzelnen Regionen die Lage wieder beruhigt hat und deren Bewohner nach Hause gehen, werden sie häufig geplünderte oder verbrannte Hütten und Häuser vorfinden", erklärte Iris Krebber.

Die ersten 1.000 Pakete werden innerhalb der kommenden 48 Stunden bei den Bedürftigsten in den neu entstandenen Lagern nahe der Stadt Nakuru, rund 150 Kilometer nordwestlich von Nairobi, sowie bei Vertriebenen weiter im Westen des Landes verteilt. Die Welthungerhilfe hat dazu bereits ein Mitglied ihres Nothilfe-Teams entsandt.

Mittlerweile ist das Regionalbüro der Welthungerhilfe in Nairobi wieder geöffnet, auch in den meisten der mittel- bis langfristig laufenden Projekten kann wieder normal gearbeitet werden. "Lediglich in der Gegend um Homa Bay und in Suba, wo es zu Plünderungen gekommen war, halten wir sowie unsere Partnerorganisation C-MAD die Mitarbeiter noch zurück", sagte Iris Krebber.

Die Welthungerhilfe unterstützt bereits seit mehr als 30 Jahren kenianische Partnerorganisationen bei der Durchführung von Projekten. Seit 1993 ist die deutsche Hilfsorganisation mit einer eigenen Struktur in Kenia präsent. Derzeit sind neun internationale (darunter acht deutsche) und rund 100 kenianische Mitarbeiter in 11 Projekten tätig. Die aktuellen Vorhaben haben ein Gesamtvolumen von ca. 8,5 Millionen Euro.

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