DEGKöln (epo.de). - In Chennai, der viertgrößten Stadt Indiens, kann derzeit etwa ein Drittel der Wassernachfrage nicht gedeckt werden. Abhilfe schaffen soll eine Meerwasser-Entsalzungsanlage mit einer Kapazität von 100 Millionen Liter pro Tag, die derzeit 35 Kilometer nördlich der Stadt am Golf von Bengalen gebaut wird. Für dieses Vorhaben der Chennai Water Desalination Ltd. hat die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) ein langfristiges Darlehen in Höhe von 14 Millionen Euro bereit gestellt.

Die gesamten Investitionskosten betragen der DEG zufolge rund 86 Mio. Euro. Davon werden rund 20 Mio. Euro in Form von Eigenkapital eingebracht und rund 52 Mio. Euro von indischen Banken in Lokalwährung bereitgestellt. Im August 2008 soll die Anlage fertig gestellt sein und eine bessere Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser gewährleisten.

Anteilseigner der Chennai Water Desalination Ltd. (CWDL) sind IVRCL Infrastructures & Projects Ltd., eines der führenden Bauunternehmen Indiens, und Befesa Construccion Y Technologia Ambiental S.A.U. (Befesa), die Nummer 1 der spanischen Wasserentsalzungsindustrie. Das indisch-spanische Joint-Venture hat im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag für Bau und Betrieb der Anlage erhalten. Als erste private Meerwasser-Entsalzungsanlage dieser Größe und Kapazität hat das Vorhaben Modellcharakter.

Die DEG, einer der größten europäischen Entwicklungsfinanzierer, stellt CWDL langfristiges Kapital bereit. Dadurch werde ein Projekt ermöglicht, das für die Trinkwasserversorgung von Chennai und der Provinz Tamil Nadu von entscheidender Bedeutung sei, so die DEG. CWDL werde ca. zehn Prozent der städtischen Nachfrage decken und die Versorgungssicherheit dadurch deutlich erhöhen. Dies erleichtere es der lokalen Wassergesellschaft, die Slums in der Chennai-Region kostenlos mit Trinkwasser zu versorgen.

Der europäische Joint-Venture-Partner Befesa wird als Generalunternehmer sein breites Technologie- und Management-Know-how einbringen. Wie alle Projektunternehmen der DEG verpflichtet sich CWDL, die Umweltstandards der Weltbank einzuhalten.

Die DEG, ein Unternehmen der KfW Bankengruppe, stellte bereits im März letzten Jahres 75 Mio. US-Dollar für private Infrastruktur in Indien bereit. Damals erhielt die Infrastructure Development Finance Company Ltd. (IDFC) ein langfristiges Darlehen, an dem sich die KfW Entwicklungsbank mit 50 Mio. Dollar unterbeteiligte.

www.deginvest.de