Bonn/Nairobi (epo.de). - Die Don Bosco Mission in Bonn unterstützt Opfer der Gewalt in Kenia. Durch die Unruhen obdachlos gewordene Bewohner der Elendsviertel Nairobis werden mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen Hilfsgütern versorgt. In Kibera und anderen Armenvierteln von Nairobi war es im Gefolge der umstrittenen Präsidentschaftswahlen vom 27. Dezember 2007 zu schweren Unruhen gekommen. Die Vorstädte der kenianischen Hauptstadt gelten als Hochburgen der Opposition gegen Präsident Mwai Kibaki.

Die Salesianer Don Boscos unterhalten in der Nähe des Elendsviertels von Kibera mehrere soziale Einrichtungen, darunter Schulen für mittellose Kinder, ein Heim für Straßenkinder und ein Ausbildungszentrum. Der indische Salesianerpater Jose Padinjaraparampil hat ein Hilfsprogramm angestoßen, das sich an obdachlos gewordene Bewohner mit Nahrungsmitteln, Medikamenten, Kleidern und Decken richtet. Die Verteilung der Hilfsgüter erfolgt über die Studenten der Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Utume, die in den dortigen Slums ihr pastorales Praktikum absolvieren.

In Kibera war die Polizei Anfang Januar gewaltsam gegen protestierende Einwohner vorgegangen. Dabei setzte sie Tränengas und nach Aussage von Augenzeugen auch Schusswaffen ein. Damit sollten Demonstranten auseinander getrieben werden. Gleichzeitig wurden so Flüchtlinge daran gehindert, aus dem Viertel vor dem marodierenden Mob zu fliehen. Landesweit sollen bisher mindestens 500 Menschen umgekommen sein. Nach Informationen der Don Bosco Mission ist es nicht nur in Kibera, sondern auch in den Slums von Mathare, Mukuru, Kawangware und Koyole zu Morden, Raubüberfällen und Vergewaltigungen gekommen.

Die politischen Unruhen in Kenia hätten rasch auch einen ethnischen Charakter angenommen, so die Don Bosco Mission. Dabei seien vor allem Mitglieder des Kikuyu-Stammes zur Zielscheibe der Anhänger der Opposition geworden. Die Kukuyu sind traditionell Händler, die fern ihrer ursprünglichen Siedlungsgebiete weit verstreut im Lande leben. Dieser Ethnie gehört der (laut offizieller Wahlzählung) siegreiche Staatspräsident Kibaki an, während der angeblich unterlegene Oppositionsführer Raila Odinga zum Volk der Luo zählt.

 www.donboscomission.de