unicefKöln (epo.de). - Zum Weltwassertag am 22. März hat UNICEF dazu aufgerufen, die Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen zu verbessern. Weltweit haben 1,2 Milliarden Menschen nicht genug sauberes Wasser zum Leben. 2,6 Milliarden Menschen - mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung - müssen ohne ausreichende sanitäre Einrichtungen auskommen, darunter 980 Millionen Kinder. Die Folgen sind lebensbedrohliche Infektionen und schwere Durchfallerkrankungen.

Verunreinigtes Wasser und mangelnde Hygiene zählen UNICEF zufolge zu den Hauptursachen für die hohe Kindersterblichkeit in vielen Entwicklungsländern. Durchfallerkrankungen führen jährlich zum Tod von 1,8 Millionen Menschen. Bei Kindern unter fünf Jahren sind sie nach Lungenentzündungen die zweithäufigste Todesursache.  Jeden Tag sterben 5.000 Kinder, weil sie unter unhygienischen Bedingungen und ohne ausreichende sanitäre Einrichtungen leben müssen. "Wasser ist Leben - das sieht jeder sofort ein. Doch auch ordentliche Sanitäranlagen und Abwassersysteme sind überlebenswichtig für Kinder und verdienen oberste Priorität", sagte UNICEF-Schirmherrin Eva Luise Köhler.

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2008 zum Internationalen Jahr der sanitären Grundversorgung erklärt. Von 1990 bis 2004 haben nach UN-Angaben zwar zusätzlich über 1,2 Milliarden Menschen Zugang erhalten. Doch das Millenniums-Entwicklungsziel, bis zum Jahr 2015 die Zahl der Menschen ohne sanitäre Grundversorgung zu halbieren, ist noch in weiter Ferne. Denn im gleichen Zeitraum wuchs die Weltbevölkerung um über eine Milliarde auf 6,7 Milliarden an. Hält dieser Trend an, werden im Jahr 2015 immer noch 1,8 Milliarden Menschen ohne sanitäre Versorgung sein.

1990 hatte nur fast jeder Zweite (49 Prozent) die Möglichkeit, eine Toilette zu benutzen. Inzwischen haben 59 Prozent der Menschen Zugang zu Sanitäreinrichtungen. Doch zwei von fünf Menschen müssen ihre Notdurft nach wie vor an offenen Kanälen oder im Freien verrichten. Besonders benachteiligt ist die Landbevölkerung. Dort sind sogar noch immer zwei von drei Menschen ohne Abwasserentsorgung.

Die Regionen mit der schlechtesten Versorgung sind das Südliche Afrika (38 Prozent), West- und Zentralafrika (36 Prozent) sowie Südasien (37 Prozent). In Südasien wurden allerdings auch die besten Fortschritte erzielt. Im Jahr 1990 hatten dort  nur 17 Prozent der Menschen Zugang zu sanitären Einrichtungen.

Ungeklärte Abwässer und fehlende Latrinen verursachen zahlreiche Krankheiten. Extrem hoch ist das Gesundheitsrisiko laut UNICEF in großen Städten und überall dort, wo viele Menschen auf engem Raum leben. So breiten sich in Flüchtlingslagern Darmkrankheiten wie Durchfall oder Cholera sowie Wurmerkrankungen sehr schnell aus. Ein Gramm Exkremente kann zehn Millionen Viren, eine Million Bakterien, 1.000 Parasiten und 100 Eier von Parasiten enthalten.

Durch bessere sanitäre Einrichtungen können Krankheiten wie Bilharziose, Hepatitis A und die hoch ansteckende Trachom-Augeninfektion erheblich eingedämmt werden. So ließen sich jährlich mehr als 390 Millionen Durchfallerkrankungen verhindern. Mit simplen Hygienemaßnahmen wie dem Händewaschen mit Seife könnte die Zahl der Durchfallerkrankungen um knapp die Hälfte verringert werden. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation stehen einem Euro, der in die Wasser- und Sanitär-Versorgung investiert wird,  Einsparungen bei der Behandlung von Krankheiten in Höhe von rund neun Euro entgegen.

www.unicef.de


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.