Berlin (epo.de). - Die Millenniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2000 können erreicht werden, wenn die Regierungen der reichen Länder gezielt Geld für die praktische Stärkung der öffentlichen Gesundheitssysteme in den armen Ländern zur Verfügung stellen. Momentan gäbe es viele politische Planungsinitiativen, diese müssten aber erst noch in erfolgreiche Gesundheitspolitik umgesetzt werden, erklärte Ruth Duggan, Gesundheitsexpertin von terre des hommes und Mitglied des europäischen Netzwerks Action for Global Health, anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April. 

"In Sambia etwa gibt es zwar eine gute Koordination der Entwicklungshilfegeber, aber am Ende fehlen Mittel, um die Entscheidungen auch in praktische Politik umzusetzen. Um die Regierungsversprechen zu erfüllen, müsste die Zahl der Kinder, die vor Erreichen des fünften Lebensjahrs sterben, noch einmal um fünf Millionen pro Jahr sinken. In 62 Staaten der Erde reichen die bisherigen Fortschritte dafür nicht aus", sagte Ruth Duggan.

"Eine bessere Koordination der Geber und Regierungen erhöht die Effizienz der Programme", so Stephan Kreischer, Gesundheitsexperte der Welthungerhilfe und Mitglied von Action for Global Health. "Es ist allerdings zweifelhaft, ob die Vielzahl der Gesundheitsinitiativen die Wirksamkeit der Hilfe tatsächlich steigert." Manchmal habe man den Eindruck, sie dienten eher der Profilierung der eigenen Regierung und lenkten von den zu geringen Entwicklungshilfebudgets ab. Es gebe über 90 Vorstöße, die die Gesundheitsprogramme von kaum mehr als 100 internationalen Gebern koordinieren sollen.

Wissenschaftler, Politiker und Vertreter von Hilfsorganisationen wollen deshalb am 7. und 8. April die verschiedenen europäischen Gesundheitsinitiativen auf den Prüfstand stellen, darunter die von der britischen Regierung ins Leben gerufene und von Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützte International Health Partnership. Hierzu wurde die Tagung "Initiativen Overkill? - Viel Regierungsplanung, wenig praktische Gesundheitspolitik" einberufen, die unter der Ägide von Action for Global Health am 7. und 8. April in Berlin stattfindet.

» www.actionforglobalhealth.eu

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