data logoBerlin (epo.de). - Mehr als 40 Intellektuelle, Wirtschaftsvertreter, Künstler und Sportler haben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appelliert, Deutschlands international gegebene Versprechen an Afrika einzuhalten. Der Appell erscheint als offener Brief am 24. April in zwei großen Tageszeitungen und damit nur wenige Tage vor der Sitzung des Koalitionsausschusses am Montag, auf der auch über das laufende Haushaltsverfahren beraten wird. Er wird zugleich allen Bundestagsabgeordneten und Kabinettsmitgliedern zugestellt.



Durch die Politik der letzten Jahre hätten hunderttausende Menschenleben gerettet werden können, erklärte die nichtstaatliche Organisation DATA Deutschland, die die Kampagne organisiert hat, am Mittwoch in Berlin. Mitgründer von DATA (Debt, AIDS, Trade, Africa) ist  der Leadsänger der Popgruppe U2, Bono.

In dem Offenen Brief heißt es, dies mache eine Fortsetzung der gegenwärtigen Politik umso wichtiger. Die Erfolge zeigten, dass der Kampf gegen extreme Armut zu gewinnen sei und nicht am Wortbruch der reichen Staaten scheitern dürfe. Die Unterzeichner fordern deshalb eine Erhöhung des Etats für deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Jahr 2009 um mindestens 750 Millionen Euro, damit Deutschland sein Versprechen halten kann, bis 2010 0,51 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Armutsbekämpfung einzusetzen.

Da die Weltgemeinschaft bisher insgesamt zu wenig Fortschritte bei den Millenniums-Entwicklungszielen vorweisen kann, findet im September ein Notfallgipfel der Vereinten Nationen statt. Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass von der Einhaltung der Zusagen gegenüber den ärmsten Menschen des Planeten auch Deutschlands internationale Glaubwürdigkeit abhänge.

"Diese Initiative ist ein beeindruckender Beleg dafür, dass eine vorausschauende Politik für Afrika in allen Teilen der Zivilgesellschaft starke Unterstützung hat. Bundeskanzlerin Merkel kann sich ermutigt und bestätigt fühlen, den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen. Im eigenen Interesse und für die Menschen unseres Nachbarkontinents", kommentierte Tobias Kahler, Direktor von DATA Deutschland, den offenen Brief.

Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des offenen Briefes an die Bundeskanzlerin:

Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate, Nadja Auermann, Prof. Dr. Ulrich Beck, Ben Becker, Prof. Alfred Biolek, Frank Bsirske, Campino, Sabine Christiansen, Samy Deluxe, Olli Dittrich, Anke Engelke, Die Fantastischen Vier, Birgit Fischer, Günter Grass, Dieter Thomas Heck, Uwe-Karsten Heye, Dieter Hildebrandt, Prof. Dr. Axel Honneth, Cherno Jobatey, Peter Krämer, Sarah Kuttner, Philipp Lahm, Dani Levy, Jan Josef Liefers, Udo Lindenberg, Marie-Luise Marjan, Michael Mittermeier, Prof. Anne-Sophie Mutter, Wolfgang Niedecken, Eva Padberg, Wolfgang Petersen, Franka Potente, Katja Riemann, Dirk Roßmann, Axel Schultes, Peter Sodann, Michael Sommer, Johano Strasser, Prof. Dr. Andreas Suchanek, Ulrich Thöne, Uwe Timm, Wim Wenders, Marius Müller-Westernhagen und Roger Willemsen.

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