Anopheles-Mücke, ??berträgerin der Malaria. Foto: epo.de ArchivHamburg (epo.de). - Zum Welt-Malaria-Tag am 25. April erinnert "Roll Back Malaria", eine Initiative der Weltgesundheitsorganisation, der Vereinten Nationen und der Weltbank, an die verheerende Wirkung der Malaria in weiten Teilen der Welt. Sie ruft dazu auf, die finanzielle, logistische und wissenschaftliche Unterstützung im Kampf gegen Malaria zu intensivieren. Das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut (BNI) für Tropenmedizin widmet den größten Teil seiner Arbeit der Malaria-Forschung - von der molekularen Charakterisierung des Erregers bis zu Impfstudien im afrikanischen Regenwald.

Weltweit leben etwa zwei Milliarden Menschen mit dem Risiko, an Malaria zu erkranken, so das BNI. Mehr als eine Million Menschen sterben jährlich an der Erkrankung, über 90 Prozent der Todesfälle treffen afrikanische Kleinkinder. Unzählige malariabedingte Krankheitsepisoden (geschätzt über 500 Millionen pro Jahr) tragen erheblich zum wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungsrückstand der ärmsten Länder der Welt bei. Um diese alarmierende Situation zu verändern, müssten die Maßnahmen zur Therapie und Bekämpfung der Malaria dringend verbessert werden, fordert das BNI.

Der diesjährige Welt-Malaria-Tag propagiert insbesondere die verstärkte Investition von Kapital in die Malariabekämpfung,  um auch den ärmsten Bevölkerungen Zugang zu Malaria-Prävention und Malaria-Therapie zu ermöglichen. Aber auch die Entwicklung neuer Bekämpfungsstrategien ist dringend erforderlich, die das Fehlen infrastruktureller und politischer Voraussetzungen für die Anwendung
bestehender Bekämpfungsmaßnahmen in weiten Teilen der Malariagebiete
überwinden helfen.

Das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut forscht intensiv auf allen Ebenen der Malaria-Bekämpfung. Unlängst haben Mitarbeiter des Instituts ein zuvor - nach über 100 Jahren Malariaforschung - noch unbekanntes Entwicklungsstadium des Malariaerregers im menschlichen Körper entdeckt, das neue Wege der Vorbeugung und Therapie eröffnet.

Daneben wurde durch mehrere Milliarden Einzelanalysen die gesamte Erbanlage von Tausenden lebensbedrohlich an Malaria erkrankten Kindern und gesunden Kindern verglichen, um nach systematischen Unterschieden als neue Ansatzpunkte für die Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen zu suchen. Mitten im westafrikanischen Regenwald von Ghana wurde vom Bernhard-Nocht-Institut und der Universität Kumasi ein modernes diagnostisches und epidemiologisches Zentrum eingerichtet, um die Wirksamkeit neu entwickelter Malaria-Impfstoffe zuverlässig testen zu können.

Nicht nur die Weltbank und einzelne Staaten könnten durch Schuldenerlass und weitsichtige Entwicklungszusammenarbeit einen Beitrag leisten, so das BNI. Bekämpfung und Erforschung der Malaria erhielten in den letzten Jahren großzügige Unterstützung durch die Bill und Melinda Gates Foundation und andere private Stiftungen.

Seit seiner Gründung im Jahr 1900 ist das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin am Hamburger Hafen Deutschlands größtes Institut der Forschung, Lehre und Versorgung auf dem Gebiet der Tropenkrankheiten. Den bereits vom Gründer Bernhard Nocht formulierten Aufgaben "Forschen - Heilen - Lehren" widmen sich im BNI insgesamt 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Schwerpunkte der Forschung liegen aktuell auf den Gebieten Malaria, hämorrhagische Fieberviren, Gewebewürmer, Amöben und Leishmanien. Klinische Forschungsprojekte werden in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und der Universität von Kumasi, Ghana, durchgeführt. Die Größte wissenschaftliche Leistung der jüngsten Vergangenheit war die Identifizierung des SARS-Virus 2003.

Roll Back Malaria-Initiative
www.rbm.who.int

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
www.bni-hamburg.de

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