malteser logoKöln/Entebbe (epo.de). - Der Malteser-Hilfsdienst hat anlässlich des Welt-Malaria-Tages am 25. die "überstürzte und schlecht vorbereitete" Einführung neuer Malaria-Medikamente in vielen Ländern kritisiert. So habe die Demokratische Republik Kongo verfügt, in Zukunft nur noch die neuen Kombinationstherapien auf der Basis von Artemisinin zu verwenden. Artemisinin ist ein besonders für die Behandlung von Infektionen mit multiresistenten Stämmen der Malaria tropica geeigneter, pflanzlicher Wirkstoff.


"Die Einführung der neuen Präparate ist durchaus richtig, wenn es wie im Osten der DR Kongo bereits Resistenzen gegen die alten Therapien gibt. Leider ist die logistische Planung völlig mangelhaft. Die Medikamente liegen in der Hauptstadt Kinshasa bereit, kommen aber nur spärlich in unseren Projekten an", erklärte Alfred Kinzelbach, Regionalkoordinator von Malteser International in Afrika. "Unser medizinisches Personal ist nicht hinreichend sensibilisiert für die neue Therapie und frustriert von der unzuverlässigen Versorgung. Fortbildungen verpuffen im Leeren, weil die Medikamente fehlen. Darum verschreiben Ärzte und Schwestern viel lieber die alte Behandlung", so der Malteser Experte.

"Hier im Kongo hat die schlechte Vorbereitung sehr viel Geld gekostet. Und weil die Medikamente nicht bei den Gesundheitszentren ankommen, hat sie bis heute keine spürbaren Verbesserungen für die Bevölkerung gebracht", sagte Kinzelbach. "Nur wenn Sensibilisierung der Bevölkerung, Personalschulung und eine längerfristig gesicherte Versorgung mit den neuen Präparaten Hand in Hand gehen, haben wir Aussichten auf Erfolg. Daher sollte die Einführung so lange ausgesetzt werden, bis konkrete und umsetzbare Pläne zu einer flächendeckenden Versorgung vorliegen."

Die Malteser sind seit über zehn Jahren im Osten der Demokratischen Republik Kongo tätig und stellen die medizinische Versorgung für rund 2,9 Millionen Menschen sicher. Ein Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Malariapatienten und der Schulung freiwilliger Gesundheitshelfer in der Prävention von Malaria. Allein 2007 verteilte Malteser International gemeinsam mit der Aktion "World Swim for Malaria" insgesamt 10.000 Moskitonetze an schwangere Frauen und Mütter in der DR Kongo.

www.malteser-international.org

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