Armut in Simbabwe. Foto: IRINStuttgart (epo.de) Die evangelische Hilfsaktion "Brot für die Welt" hat die zunehmenden Übergriffe der Regierung in Simbabwe auf Nichtregierungsorganisationen beklagt. Im Vorfeld der Stichwahl zwischen Präsident Robert Mugabe und Oppositionsführer Morgan Tsvangirai am 27. Juni solle offenbar jegliches zivilgesellschaftliche Engagement, das der Opposition nützen könnte, unterdrückt werden, kritisiert Brot für die Welt.

Bestürzt reagierte die Organisation auf die Verhaftung mehrerer Mitarbeiter von lokalen Partnerorganisationen bei einer Razzia vor wenigen Tagen. Dabei seien auch Computer, digitale Kameras und ein Kleinbus beschlagnahmt worden. Ziel war das Ökumenische Zentrum mit seinen kirchlichen Einrichtungen. Den Verhafteten wurde vorgeworfen, Lügen zu verbreiten.

"Mit solchen Einschüchterungsmaßnahmen geht die Regierung gegen alle Kräfte vor, die sich für einen demokratischen Wandel in dem afrikanischen Land einsetzen", erklärte "Brot für die Welt". Die herrschende Partei habe eine "brutale Kampagne der Gewalt" gegen alle entfesselt, die sich für die Rechte der Opposition einsetzten, kritisierte die von der Razzia betroffene Partnerorganisation "Zimbabwe National Pastors Conference" (ZNPC), ein nationaler Zusammenschluss von Pfarrern.  Das Vorgehen der Regierung ziele eindeutig darauf ab, ihre Arbeit zu unterbinden, sagten die Partner.

Nachdem Simbabwes Regierung schon Anfang des Monats Hilfswerken jegliche Tätigkeit im Land verboten hatte, mussten auch die lokalen Partner von "Brot für die Welt" ihre Arbeit weitgehend einstellen. Mugabe wirft den Organisationen vor, die Oppositionspartei "Bewegung für Demokratischen Wandel" (MDC) zu unterstützen. Das evangelische Hilfswerk warnte vor den dramatischen Folgen für die Bevölkerung, die wegen der schlechten Maisernte in diesem Jahr verstärkt auf Lebensmittelhilfe angewiesen sei.

"Brot für die Welt" hat elf kirchliche und zivilgesellschaftliche Partner, die in Simbabwe in den Bereichen Ernährungssouveränität, "Gewalt überwinden" und HIV/Aids arbeiten. Die "Brot für die Welt"-Partnerorganisation "Solidarity Peace Trust" dokumentiert Menschenrechtsverletzungen. In einem aktuellen Bericht werden die gewaltsamen Übergriffe auf Aktivisten und Wählerinnen und Wähler der Opposition dargestellt. Allein in Harare mussten danach zwischen dem 1. April und dem 16. Mai insgesamt 1.600 Opfer ärztlich versorgt werden.

"Brot für die Welt" appellierte an die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) und die AU (Afrikanische Union), ihre Bemühungen zu intensivieren, damit alle  Beteiligten Wege für einen friedlichen Übergangsprozess finden.

Foto: Armut in Simbabwe. © IRIN


www.brot-fuer-die-welt.de


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