Walfang mit Harpune. Foto: WWF

Santiago de Chile (epo.de). - Der Walschutz ist aus der Sicht der Umweltstifung World Wide Fund for Nature (WWF) auf der 60. Sitzung der Internationalen Walfang-Kommission IWC in Chile einmal mehr auf Grund gelaufen. "Für den Schutz der Wale sind nicht einmal homöopathische Fortschritte erzielt worden", lautete das Fazit von Volker Homes vom WWF Deutschland. Die unterschiedlichen Positionen von Walfanggegnern und -befürwortern seien so festgefahren, dass sich die Kommission lediglich drauf verständigt habe, keine Beschlüsse zu fassen. 

Für den WWF ist das ein Armutszeugnis. "Die Regierungen müssen endlich das Schattenboxen beenden und ernsthaft eine Organisation ins Leben rufen, die in der Lage ist, das Überleben der Giganten der Meere zu sichern", so Homes. Neben dem kommerziellen Walfang stellen der Klimawandel, die Verschmutzung  der Meere, Unterwasserlärm und vor allem die industrielle Fischerei die größten Bedrohungen für die Meeressäuger da. Schätzungsweise 300.000 Wale und Delphine verenden Jahr für Jahr in den Netzen der Fischereiflotten.

Auf der Konferenz wies der WWF darauf hin, dass allein durch den Klimawandel bis zu 30 Prozent  der Lebensräume der Wale in den Gewässern der Antarktis in den kommenden 35 Jahren verloren gehen könnten, falls sich die Erwärmung ungebremst fortsetzt.

Die IWC habe es  nach Einschätzung des WWF wieder nicht geschafft, die Herausforderungen anzunehmen. Für die Meerssäuger ändere sich nach der IWC in Chile de facto nichts. Man konnte sich auf kein neues Schutzgebiet einigen, und auch der Fang von Großwalen zu angeblich wissenschaftlichen Zwecken werde im nächsten Jahr mehr als 1000 Wale das Leben kosten. Einziger Lichtblick: Das Walfangmoratorium bleibe bestehen und Japan erhalte keine Küstenwalfangquote. Der Überlebenskampf vieler bedrohter Walarten geht nach der Konferenz weiter.

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