Foto: UNICEF

Stockholm/Berlin (epo.de). - In Stockholm treffen sich vom 17. bis 23. August mehr als 2.000 Fachleute zur Weltwasserwoche. Schwerpunkt ist die sanitäre Grundversorgung. In diesem Jahr, das die Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr der sanitären Grundversorgung ausgerufen haben, steht die Weltwasserwoche unter dem Motto "Progress and Prospects on Water: For a Clean and Healthy World". Die Weltwasserwoche wird jährlich vom Stockholm International Water Institute (SIWI) veranstaltet.

Anlässlich der Weltwasserwoche forderte der Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Erich Stather, mehr Aufmerksamkeit und politische Unterstützung für Sanitärversorgung und Abwassermanagement: "Alle 20 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen einer Krankheit, die durch mangelhafte Hygiene, verschmutztes Wasser oder mit Keimen verunreinigte Nahrung verursacht wird. In vielen Entwicklungsländern ist mangelnde Sanitärversorgung eines der größten, häufig tödlichen Gesundheitsrisiken für Kinder. Wegen dieser vermeidbaren Krankheiten können viele Menschen nicht arbeiten gehen. Dadurch gehen in den Entwicklungsländern mehr als 1,2 Milliarden Arbeitstage pro Jahr verloren. Fehlende sanitäre Grundversorgung ist ein gewaltiges Entwicklungshemmnis, das dringend mehr Aufmerksamkeit braucht."

Deutschland ist nach Angaben des BMZ mit rund 350 Millionen Euro jährlich unter den drei größten bilateralen Geber im Wasser- und Abwassersektor weltweit und der größte bilaterale Geber in Afrika. Die laufenden Vorhaben der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Wasser- und Abwasserbereich haben ein Gesamtvolumen von rund vier Milliarden Euro.

Derzeit leben 2,6 Milliarden Menschen, darunter fast eine Milliarde Kinder, ohne sanitäre Grundversorgung, die meisten in Südostasien und in Afrika südlich der Sahara. Verschmutztes Wasser, fehlende Toiletten und nicht entsorgte Fäkalien verursachen weltweit 88 Prozent aller Durchfallerkrankungen. Jedes Jahr sterben daran 1,5 Millionen Menschen. Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren.

Ein weiteres wichtiges Thema der Weltwasserkonferenz ist die Anpassung an den Klimawandel, der zunehmend zu Wassermangel und Dürren führt. In einigen Ländern könnten dadurch die Erträge in der Landwirtschaft um bis zu 40 Prozent zurückgehen. Dadurch drohen Hungersnöte. Der richtige Umgang mit der knappen Ressource Wasser wird so überlebenswichtig.

Die deutsche Entwicklungspolitik unterstützt Entwicklungsländer bei einer vorausschauenden Wasserpolitik und einem nachhaltigen Management der Wasserressourcen. Dazu gehört dem BMZ zufolge zum Beispiel, Wasserverluste in der Bewässerung zu verringern, das vorhandene Wasser effizienter zu verwenden und bei Wasserversorgern und Verbrauchern das Bewusstsein für einen sparsameren Umgang mit Wasser zu schärfen.

www.bmz.de/weltwasserwoche