aaAbuja/Berlin (epo.de). - Deutsche Unternehmen wollen Nigerias Erdgasvorkommen erschließen und das afrikanische Land dabei unterstützen, seinen Energie-Ausstoß zu verdoppeln. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin jetzt in Nigerias Hauptstadt Abuja unterzeichnet. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hatte den Deal auf seiner Nigeria-Reise im August 2007 vorbereitet.  Die Absichtserklärung sieht nach Angaben des Auswärtigen Amtes (AA) eine Reihe gemeinsamer Projekte vor: im Erdgas-Sektor, im Bereich der Instandsetzung und des Neubaus von Kraftwerken sowie bei der Stromversorgung. Mit den Projekten soll eine Strommenge von jährlich 6.500 Megawattstunden erzeugt werden. Dies entspreche in etwa einer Verdopplung des nigerianischen Energiehaushaltes, so das AA.

"Für beide Seiten bietet die Absichtserklärung Vorteile", heißt es in einer Mitteilung aus dem deutschen Außenministerium: "Die Expertise deutscher Unternehmen ermöglicht Nigeria den dringend benötigten Auf- und Ausbau seiner Energieinfrastruktur. Im Gegenzug sollen sich künftig deutsche Energieversorger an der Erdgasgewinnung in Nigeria beteiligen."

Die bisher kaum ausgebeuteten Erdgasvorkommen Nigerias gelten nach Angaben des Auswärtigen Amtes als die siebtgrößten der Welt. "Trotz des Reichtums an Energieressourcen ist die Energieinfrastruktur, vor allem die Stromversorgung, in Nigeria unzureichend. Die deutschen Unternehmen können - auch durch kurzfristig zu realisierende Anlagen, die erneuerbare Energiequellen nutzen – Unterstützung leisten, diesem Defizit abzuhelfen", erklärte das AA.

Die deutsche Delegation zur dritten Deutsch-Nigerianischen Energiekonferenz wurde vom Staatssekretär im Auswärtigen Amt Heinrich Tiemann, die nigerianische Delegation vom Sonderberater des nigerianischen Staatspräsidenten für Energiefragen, Rilwanu Lukman, geleitet.

AA WARNT VOR REISEN

Auf seiner Website warnt das Auswärtige Amt allerdings vor Reisen in die rohstoffreichen Regionen Nigerias. "In den Ölfördergebieten in der Region des Niger Deltas, das die nigerianischen Bundesstaaten Delta, Bayelsa, Rivers und Akwa Ibom umfasst, kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen paramilitärisch organisierten Banden mit Sicherheitskräften, aber auch untereinander. Dies gilt insbesondere für die Stadt Port Harcourt und die Gegenden an den Mündungsläufen der Flüsse. In den letzten Jahren waren in dieser Region auch zahlreiche bewaffnete Angriffe auf Einrichtungen ausländischer Ölgesellschaften sowie Entführungen ausländischer (meist westlicher) Mitarbeiter von in der Region tätigen Unternehmen zu verzeichnen. Ein Aufenthalt in der Region sollte aus diesem Grund nur dann erwogen werden, wenn umfassende Sicherheitseinrichtungen einer Organisation (z.B. Unternehmen) in Anspruch genommen werden können (gesicherte Transporte, gesicherte Unterkünfte)."s

www.auswaertiges-amt.de

Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.