Lima/Frankfurt (epo.de). - Zwei Wochen nach Beginn von Demonstrationen, Straßensperren und Protesten Tausender Indianer hat der peruanische Kongress zwei Verordnungen zurückgenommen, die den Verkauf von indigenem Land an Erdölfirmen und Bergbaukonzerne vereinfachen sollten. Mit 29 zu 66 Stimmen verlor die Regierung von Alan García die Abstimmung deutlich - "eine große Niederlage für den Präsidenten", urteilt das Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder.

Alberto Pizango Chota, Präsident der indigenen Organisation Aidesep erklärte, die Indigenen seien nicht gegen den Fortschritt. Dieser müsse jedoch im Respekt gegenüber den indigenen Völkern und ihrer Territorien erfolgen. In der Regel missachteten aber die Öl- und Bergbaukonzerne die Rechte der indigenen Bevölkerung und verseuchten ihre Umwelt. Statt Wohlstand bringe die Erschließung der Rohstoffe den Indianern größere Armut und den Verlust ihres Landes.

Nach Beginn der Proteste hatte die Regierung in drei Amazonasregionen den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Lage spitzte sich zu, es gab Verletzte auf beiden Seiten, als die Polizei versuchte die Blockaden zu beenden. Mit dem Argument, die Entwicklung der Amazonasregion fördern zu wollen, verteidigte García die Initiative der Regierung. "Die betroffene Bevölkerung, unter ihnen über 350.000 Indigene, wurde aber nicht gefragt", kritisiert die Klima-Allianz.

Der Druck auf indigenes Land ist mit der Entscheidung des Kongresses nicht gebannt. Mehr als 70 Prozent - 52 Millionen Hektar - des peruanischen Amazonasgebiets sind bereits in Förderblöcke aufgeteilt. Diese 151 Blöcke liegen auch in Naturschutzgebieten und auf indigenem Land.

Die Aidesep (Indigene Vereinigung zur Entwicklung im peruanischen Regenwald) vertritt 1.350 indigene Gemeinden in Peru, in denen rund 350.000 Menschen leben. Als Mitglied der COICA, dem Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens, ist sie seit vielen Jahren Partnerin des Klima-Bündnisses.

Das "Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder" ist das größte thematische Städtenetzwerk in Europa. Die 1400 Mitglieder sind eine Partnerschaft mit indigenen Völkern der Regenwälder eingegangen, um gemeinsam das globale Klima zu schützen. Aufgabe der Mitgliedskommunen des im Jahr 1990 gegründeten Städtenetzwerkes ist die Ausarbeitung und Umsetzung lokaler Klimaschutzmaßnahmen insbesondere in den Bereichen Energie und Verkehr sowie die Zusammenarbeit mit indigenen Völkern zum Erhalt der tropischen Regenwälder.

www.climatealliance.org

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