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Accra/Berlin (epo.de). - Nach den UN-Klimaverhandlungen in Accra (Ghana) drängt sich für die Nord-Süd-Initiative Germanwatch die Frage auf, ob es beim UN-Klimagipfel in Posen im Dezember gelingen wird, "die Verhandlungen mit der notwendigen Ambition zu beginnen". Aufgrund der in Accra an den Tag gelegten Blockadehaltung der Delegationen Japans, Kanadas und Russlands sei es äußerst ungewiss, ob die Industrieländer bei den Verhandlungen über die Reduktionsziele der zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls (ab 2013) die notwendige Größenordnung anpeilen, erklärte Germanwatch am Donnerstag in Berlin.  Nach den Kalkulationen des Weltklimarates müssten die Industriestaaten ihre Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 25 bis 40 Prozent verringern, um die Gefahr einer potenziell katastrophalen globalen Erwärmung von mehr als zwei Grad Celsius abzuwenden.

Eine wesentliche Vorbedingung für einen solchen Durchbruch ist für Germanwatch, dass die EU ihr Energie- und Klimapaket vor dem Klimagipfel in Posen festschnürt und das Gesetzespaket verabschiedet. Dadurch würde den anderen Industrienationen gezeigt, dass ambitionierte Reduktionsziele nicht nur proklamiert, sondern auch umgesetzt werden können. "Jetzt ist die Führungsstärke der EU gefordert", sagte Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.

Zum anderen ist ungewiss, ob die Industrieländer bereit sind, neue Mechanismen zu entwickeln, über die die großen Aufgaben des Klimaschutzes in Schwellen- und Entwicklungsländern, der Anpassung an den Klimawandel und des Regenwaldschutzes mitfinanziert werden müssen. "Es geht hier um zwei- bis dreistellige Milliardenbeträge pro Jahr bis 2020", so Bals.

Die Versteigerung von Emissionsrechten sowie eine Abgabe auf den internationalen Flug- und Schiffverkehr werden als Instrumente diskutiert. Einigen europäischen Regierungen sei noch nicht hinreichend klar, dass der Bali-Aktionsplan ernsthafte Klimaschutzverpflichtungen der Schwellen- und Entwicklungsländer von solchen Finanzströmen abhängig macht, so Germanwatch. "Wenn die Finanzminister der EU nicht ihre Blockade aufgeben, Auktionsgelder aus dem Emissionshandel für internationalen Klimaschutz freizugeben, wird es keinen wegweisenden Klimapakt geben", betonte Bals.

www.germanwatch.org

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