Hochwasser in Indien. Foto: Andheri Hilfe

Stuttgart (epo.de). - Entwicklungsorganisationen haben vom Klimawandel betroffene Partner nach Deutschland eingeladen, damit sie über die dramatischen Folgen des Treibhauseffektes wie versalztes Trinkwasser, verdurstendes Vieh und überflutete Küstengebiete berichten. Schon jetzt sind viele Entwicklungsländer von der Erderwärmung betroffen.

Die Partner können als "Klimazeugen" aus erster Hand von den Folgen des Klimawandels für ihre Länder berichten. Sie befürchten eine drohende "Klima-Apartheid" und fordern von den Industrieländern, schnell den Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren. Veranstalter sind die evangelischen Hilfswerke "Brot für die Welt" und "Evangelischer Entwicklungsdienst", die katholische Hilfsorganisation "Misereor" sowie der "Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen" und WECF (Women in Europe for a Common Future).

Die "Klimazeugen" aus Kirgisistan, Tansania, Bolivien, Indien und den Pazifischen Inseln sind vom 9. bis 16. September auf Tour, zunächst bei Veranstaltungen vom 9. bis 11. September in Berlin mit Aktionen an der Spree sowie politischen Gesprächen. Danach treten sie als Redner bei bundesweiten Demonstrationen auf gegen den Neubau beziehungsweise Ausbau von Kohlekraftwerken in Jänschwalde bei Cottbus in Brandenburg und am Standort Staudinger in Großkrotzenburg bei Hanau in Hessen auf, berichtet die Klima-Allianz. Die "Klimazeugen" besuchen auch öffentliche Veranstaltungen und Schulen.

Die "Klima-Allianz", ein bundesweites Bündnis von Kirchen, Umweltverbänden, Entwicklungsorganisationen und vielen anderen gesellschaftlichen Gruppen, hat rund 100 Mitglieder. Am Braunkohlekraftwerk Jänschwalde und am Steinkohlekraftwerk Staudinger soll unter dem Motto "Kohle stoppen - Klima schützen" deutlich werden, dass der Neubau von Kohlekraftwerken die unverzichtbare Senkung der globalen Kohlendioxid-Emissionen gefährde und die Entwicklung klimafreundlicher Alternativen blockiere.

Als Klimazeugen treten auf:

  • Fei Tevi aus Fidschi ist Generalsekretär der pazifischen Kirchenkonferenzen. Sein Thema ist der Anstieg des Meeresspiegels und die Verantwortung des Westens für den drohenden Untergang vieler Inseln.
  • Aisake Caisimir, ebenfalls von der pazifischen Kirchenkonferenz, spricht über die Versalzung von Grundwasser und Böden durch eindringendes Meerwasser.
  • Nafisa d'Souza aus Indien ist Direktorin des Netzwerks für Ethik und Klimawandel. Sie beschreibt die Folgen des unstetiger werdenden Monsunregens für die Bauern.
  • Nurzat Abdyrasulova aus Kirgisistan ist Direktorin der Umweltorganisation "Unison". Ihr Fachgebiet sind die zunehmenden Dürren und der drohende Wassermangel durch die Gletscherschmelze in Zentralasien.
  • Andrea Guzmán aus Bolivien von der Organisation Cenprotac berichtet, wie steigende Temperaturen die Existenz von Kleinbäuerinnen in den Anden bedrohen.
  • Gracve Metto von der Organisation "Inades Formation" in Tansania beschreibt, inwiefern Frauen vom Klimawandel besonders betroffen sind.

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