Aktion der Klimaallianz auf der Spree in Berlin. Foto: Klimaallianz

Berlin (epo.de). - Mit einer Aktion auf der Spree in Berlin hat die Klima-Allianz ihrer Forderung nach einem Baustopp für Kohlekraftwerke Nachdruck verliehen. Vertreterinnen und Vertreter aus Ländern, die vom Klimawandel schon jetzt besonders betroffen sind, fuhren am Donnerstag Morgen auf einem kleinen Floß auf der Spree ins Regierungsviertel. Die "Klimazeugen" wollten mit dieser symbolischen Aktion unter dem Motto "Klima schützen - Kohle stoppen" deutlich machen, dass konsequenter Klimaschutz zur globalen Überlebensfrage geworden ist.
"Die Lebensgrundlagen von 600 Millionen Armen in Indien sind durch den Klimawandel bedroht, da die Getreideproduktion aufgrund der steigenden Temperaturen zurück gehen wird und damit die Ernährungslage verschärft wird", sagte Nasisa d´Souza, eine der "Klimazeugen" aus Indien.

Grace Mketto aus Tansania führte aus, dass in ihrem Land Krankheiten wie Malaria stark zunehmen und dies vor allem negative Auswirkung auf die Sterblichkeit von Kindern nach sich ziehen wird. "Auch Frauen haben unter den Auswirkungen des Klimawandels besonders zu leiden: Sie sind für die Ernährung ihrer Familie verantwortlich und haben die größte Arbeitslast unter erschwerten landwirtschaftlichen Bedingungen zu schultern."

Vor diesem Hintergrund müsse Deutschland die Gelegenheit wahrnehmen und mit effektiven Klimaschutzmaßnahmen Vorbild für andere Länder werden, forderte Fei Tevi, Generalsekretär der pazifischen Kirchenkonferenz von den Fidschi-Inseln. "Vor allem bei der Verbrennung von Kohle wird massiv  CO2 freigesetzt. Die 29 geplanten neuen Kohlekraftwerke in Deutschland werden somit zu einem Anstieg der Treibhausgase, der weiteren globalen Erwärmung und damit zu einer Verschlechterung unserer Lebensbedingungen beitragen."

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Bei der Pressekonferenz überreichten die Klimazeugen einem Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eine Petition, in der sie ein Moratorium für den Bau von Kohlekraftwerken fordern. Nur so könne die Bundesregierung klimapolitisch Kurs halten und das Ziel, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu senken, erreichen.

Am Samstag wollen die Klimazeugen auf den beiden bundesweiten Demonstrationen in Jänschwalde bei Cottbus und Großkrotzenburg bei Hanau gegen den Neubau von Kohlekraftwerken sprechen. Zu diesen Demonstrationen ruft die Klima-Allianz auf, in der 100 Organisationen engagiert sind.

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Die Klimazeugen wurden von Mitgliedern des Bündnisses eingeladen, darunter den kirchlichen Entwicklungsorganisationen "Brot für die Welt", Evangelischer Entwicklungsdienst und "Misereror" sowie dem "Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen" und "Women in Europe for a Common Future".

Fotos: Klima-Allianz