unfcccBonn (epo.de). - Das 3. Treffen des UN Adaptation Fund, das am Wochenende in Bonn zuende ging, hat nach Auffassung von Germanwatch einen Durchbruch für eine erfolgreiche Fortführung der Klimaverhandlungen gebracht. "Mit der Einigung auf alle derzeit zentralen politischen und rechtlichen Dokumente kann nun beim Klimagipfel in Poznan der Startschuss für die Vergabe von Geld für Klimaanpassung gegeben werden", erklärte Sven Harmeling, Referent für Klima und Entwicklung bei Germanwatch, der an dem Treffen als Beobachter teilnahm. "Damit stehen die Chancen gut, dass im kommenden Jahr endlich die ersten Anpassungsprojekte und -programme gefördert werden."

Auf die Dringlichkeit der Umsetzung konkreter Anpasssungsmaßnahmen hatten insbesondere die Vertreter der kleinen Inselstaaten und der ärmsten Entwicklungsländer hingewiesen. Inhaltlich wurde Germanwatch zufolge erstmals als Priorität verankert, dass die Fördergelder insbesondere den besonders verletzlichen Gruppen zugute kommen soll.

"Dies ist von zentraler Bedeutung, damit die Maßnahmen vor allem diejenigen unterstützen, die am meisten betroffen sind. Und dies ist nicht zuletzt auch eine menschenrechtliche Verpflichtung", so Harmeling.

Germanwatch hatte am ersten Tag des Treffens Delegierte des Adaptation Fund zu einem Abendessen eingeladen, bei dem es um die Frage ging, wie die gegenüber den Folgen des Klimawandels besonders verletzlichen Menschen gezielt durch den Adaptation Fund unterstützt werden könnten. Dieses hat nach Aussage einer Reihe von Teilnehmern den Blick für diese Frage geschärft.

Das Treffen war von einer sehr konstruktiven Arbeitsatmosphäre geprägt. "Es war allen Delegierten, egal, ob aus Industrie- oder Entwicklungsländern, deutlich anzumerken, dass sie den Adaptation Fund nach jahrelangen Verhandlungen endlich startreif haben wollen. Sie erzielten für alle tragbare Kompromisse."

Bei der UN-Klimakonferenz in Bali im Dezember 2007 war die Einigung auf eine Entscheidungsstruktur für den Adaptation Fund einer der großen Erfolge. Seitdem galt es, die notwendigen rechtlichen und institutionellen Grundlagen für die Arbeit des Adaptation Fund zu entwickeln, der aufgrund einiger innovativer Elemente Vorbild für andere internationale Prozesse werden könnte.

Im Gegensatz zu vielen anderen internationalen Gremien spielt in der Entscheidungsstruktur die Wirtschaftskraft der Staaten keine Rolle. Die Entwicklungsländer haben eine Mehrheit. Zudem wird der Adaptation Fund nicht aus freiwilligen Beiträgen der Industrieländer gespeist, sondern aus einer innovativen Abgabe auf den Emissionshandel mit Entwicklungsländern - der ersten internationalen Umweltabgabe überhaupt.

-> http://www.germanwatch.org/klima/entwicklung.htm