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Berlin (epo.de). - Die pakistanische Provinz Belutschistan ist am Mittwoch von einem Erdbeben überrascht worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters haben die Rettungskräfte bereits 160 Tote geborgen. Es wird befürchtet, dass die Anzahl der Opfer weiter steigt, denn durch das Beben wurden hunderte Häuser zum Einsturz gebracht. Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der sich am Dienstag mit dem pakistanischen Außenminister in Islamabad getroffen hatte, sicherte am Mittwoch in Berlin eine finanzielle Soforthilfe von 250.000 Euro zu.

Das Hilfswerk Malteser International unterstützt die Erkundung des Katastrophengebietes, die das "Pakistan Humanitarian Forum" durchführt. Dazu entsenden die Malteser einen pakistanischen Arzt in die Region Belutschistan, in der das Erdbeben die Stärke 6,4 auf der Richterskala erreichte. Allein im Distrikt Ziarat seien mehr als 50.000 Menschen von den Folgen des Erdbebens betroffen, so Malteser International.

Außerdem bereiten sich die Malteser auf einen Nothilfe-Einsatz für die Überlebenden des Erdbebens im Südwesten Pakistans vor. Malteser International plant, mindestens 500 betroffene Familien mit Zeltplanen, Trinkwasserbehältern und Entkeimungstabletten zu versorgen. Außerdem sind Hygiene-Aufklärungskampagnen geplant, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Aktion Deutschland Hilft stellt seinen Bündnispartnern für die Versorgung der pakistanischen Bevölkerung 50.000 Euro aus seinem Katastrophenfonds zur Verfügung, um den Opfern schnell Hilfe zu leisten.

Die Johanniter sind seit den Überschwemmungen des vergangenen Jahres mit einer mobilen Ambulanz in Belutschistan aktiv. Diese werde voraussichtlich noch am Mittwoch ins Erdbebengebiet verlegt und wolle medizinische Hilfsgüter im Wert von 10.000 Euro bereit stellen. Das Medikamentenhilfswerk action medeor beabsichtigt, über eine Partnerorganisation medizinische Hilfe zu leisten.
 
Pakistan wird regelmäßig von schweren Erdbeben heimgesucht. Im Oktober 2005 hatte ein Erdbeben der Stärke 7,6 Kaschmir und den Norden Pakistans erschüttert. Das Auswärtige Amt leistete damals Soforthilfe in Höhe von 6,9 Millionen Euro.

Abbildung: Incorporated Research Institutions for Seismology (IRIS), Washington