Bujagali Wasserfälle

Berlin (epo.de). - Der Bericht der internen Beschwerdestelle Inspection Panel zum ugandischen Bujagali Staudamm am Nil stellt dem Projekt ein vernichtendes Urteil aus: Nach 17 Monaten Untersuchung warnt er, dass der Nutzen über- und die Risiken unterbewertet wurden. Hydrologische Risiken wie geringere Stromproduktion, durch Klimawandel bedingte Dürren wurden ebenso wenig hinreichend untersucht wie kumulative Auswirkungen auf das Ökosystem des Nils. Auch eine hinreichend umfassende Prüfung der Alternativen zum Staudamm fand nicht statt - so fassten jetzt die Nichtregierungsorganisationen (NROs) urgewald, WEED und Counter Balance die Ergebnisse der Diskussion Ende letzter Woche vor dem Board der Weltbank und fordern Konsequenzen.

Die Weltbank müsse ebenso auf den "vernichtenden" Untersuchungsbericht reagieren wie die ebenfalls involvierte Europäische Investitionsbank, so die Forderung der NGOs, denn: “Das Weltbank Management versucht, die Ergebnisse des Berichts unter den Tisch zu kehren, was jedoch von einigen Weltbank-Exekutivdirektoren kritisiert wird, die einen klaren Aktionsplan erwarten, um die Probleme zu lösen", erklärte Regine Richter, Campaignerin bei der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald. “Und auch die Europäische Investitionsbank muss sich mit dem Bericht auseinandersetzen, denn sie hat sich ebenfalls mit 130 Millionen US$ an Bujagali beteiligt und immer gesagt, dass sie Empfehlungen des Inspection Panels berücksichtigen wird. Jetzt muss sie zeigen, wie ernst es ihr mit diesen Versprechen ist."

Da die Risiken vor allem von den Stromabnehmern in Uganda getragen würden und nicht von den Projektentwicklern, sehen die Autoren des Berichtes laut NGO-Fazit nämlich die Gefahr, dass das Staudamm-Projekt dem erklärten Ziel der Weltbank zuwiderlaufe, Armut durch nachhaltige Entwicklung zu bekämpfen. Schon jetzt, vor Abschluss der Bauarbeiten seien die Projektkosten dramatisch gestiegen, was sich in hohen Stromkosten niederschlage und den Strom für weite Teile der Bevölkerung unerschwinglich machen werde. Frank Muramuzi, Direktor der National Association of Professional Environmentalists, die die Beschwerde beim Inspection Panel vorgebracht hatte, erklärte: “Das Panel hat berichtet, dass der Damm Uganda mehr kosten kann, als er wert ist. Das Abkommen zwischen unserer Regierung und dem Projektentwickler wird wichtige Ressourcen für andere soziale und wirtschaftliche Dienstleistungen binden und die Armen ärmer machen als sie sowieso schon sind."

Foto: Detailaufnahme der Bujagali-Falls in Uganda vom Januar 2006 von Ingo Wölbern; Quelle Wikipedia


Mehr Informationen:
World Bank Management Antwort
Zusammenfassung des Inspection Panel Berichts und NGO Empfehlungen


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