Installation einer Solaranlage in Äthiopien. Foto: Stiftung SolarenenergieFreiburg/Berlin (epo.de). - Die Stiftung Solarenergie hat im abgelaufenen Jahr 2008 vier neue Solarzentren in Äthiopien fertiggestellt. "Mit der Eröffnung von vier neuen Solar-Centern, der Fachkräfteausbildung an der 'International Solar Energy School' und der Fertigstellung des dritten Solardorfes haben wir den Ausbau der Solarenergie in den ländlichen Regionen Äthiopiens weiter vorangetrieben", sagte der Vorstand der Stiftung, Harald Schützeichel.

Ziel der Stiftung Solarenergie ist es, "Licht in die Hütten der Menschen zu bringen" und ein tragfähiges Solarhandwerk in Äthiopien aufzubauen. Seit 2005 arbeitet die Stiftung in Äthiopien und hat hier die bisher größten Solarprojekte in Ostafrika realisiert.

"Licht bedeutet für die Menschen in Afrika eine Chance zu gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklung", erklärte Schützeichel. Im Rahmen des Projekts "Licht für Bildung" stattete die Stiftung Solarenergie im Oktober 2008 das dritte Dorf mit Solarlicht aus. Äthiopische Elektroinstallateure, die von der Stiftung ausgebildet wurden, installierten die Anlagen. "Damit haben mehr als 10.000 Menschen in unserer Projektregion Zugang zu Strom und können dank des Solarlichts auch abends lernen und arbeiten", so Schützeichel.

VIER NEUE SOLAR-CENTER

Um die Solarenergie auch in anderen Regionen Äthiopiens zu etablieren, hat die Stiftung Solarenergie vier neue Solar-Center errichtet.  Die Solar-Center bieten einen Rundum-Service: Beratung, Planung, Finanzierung, Installation und Wartung von Solaranlagen. Das Angebot richtet sich an die ländliche Bevölkerung, die in Äthiopien vorwiegend in Hütten (Tukuls) lebt.

Ziel der Stiftung Solarenergie ist es, in den nächsten fünf Jahren ein äthiopienweites Netzwerk mit rund 50 Solar-Centern aufzubauen. Die Leitung der Solar-Center übernehmen ausgebildete äthiopische Fachkräfte, die an der "International Solar Energy School" zum "Rural Solar Energy Technician" ausgebildet werden. "Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung wollen wir die Eigeninitiative der Menschen vor Ort stärken. Nur so kann ein eigenständiges Solarhandwerk im Land entstehen und wachsen", sagte Schützeichel.

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Im Zuge der Eröffnung der Solar-Center hat die Stiftung Solarenergie einen "Revolving Fund" entwickelt. Der Revolving Fund ist ein nachhaltiges Finanzierungskonzept, das den Menschen vor Ort die Möglichkeit bietet, eine Solaranlage zu finanzieren. Das Prinzip ist einfach: Wer auf dem Dach seiner Hütte eine Solaranlage installieren lässt, erhält einen Kredit. Der Anlagenbesitzer kann die Anschaffungskosten über einen Zeitraum von mehreren Jahren abbezahlen. Die Raten fließen in den Revolving Fund und stehen damit für die Finanzierung neuer Solaranlagen zur Verfügung.

"Die Menschen vor Ort benötigen nicht unsere Almosen. Mit der Schaffung eines Revolving Fund wirken einmal eingesetzte Investitionen über Jahrzehnte. Der Revolving Fund fördert Eigeninitiative und setzt auf die Dynamik von Anreiz und Nachhaltigkeit", resümierte Schützeichel.

Die Stiftung Solarenergie wurde 2006 gegründet und hat ihren Sitz in Merzhausen bei Freiburg im Breisgau. Ihr Ziel ist die Linderung energiebedingter Armut durch den Einsatz der Solarenergie.

Die Arbeit der Stiftung Solarenergie ist derzeit fokussiert auf Äthiopien. Nur rund ein Prozent der ländlichen Bevölkerung hat hier Zugang zu Elektrizität. Die einzige Lichtquelle ist häufig eine Kerosinlampe, die wenig Licht, aber umso mehr gesundheitsschädlichen Ruß liefert.

Fotos: Installation einer Solaranlage; ein Schneider mithilfe von Solarstrom bei der Arbeit © Stiftung Solarenergie.

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