unicef logoKöln (epo.de). - Angesichts der täglich wachsenden Zahl ziviler Opfer hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) eindringlich an die Konfliktparteien im Nahen Osten appelliert, "das Blutvergießen zu stoppen und die Zivilbevölkerung aus dem Kreuzfeuer zu nehmen". Beide Konfliktparteien müssten die diplomatischen Bemühungen um eine sofortige Waffenruhe des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon unterstützen, erklärte UNICEF am Mittwoch in Köln. Ban traf am Mittwoch in Ägypten ein.
Kinder und Frauen leiden UNICEF zufolge besonders hart unter den anhaltenden Kämpfen im Gazastreifen. Nach als seriös angesehenen Angaben der palästinensischen Autonomiebehörde seien bis zum 13. Januar 952 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Darunter seien 292 Kinder (32 Prozent). Unter den 4.260 Verletzten waren den Angaben zufolge 1.497 Kinder und Jugendliche. Nach Darstellung der Israelischen Regierung starben durch Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen seit dem 27. Dezember vier israelische Zivilisten; 255 wurden verletzt.

UNICEF wies darauf hin, dass die Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen mit sauberem Wasser, Strom, Nahrung und die medizinische Versorgung stark eingeschränkt sei. Das Risiko von Krankheiten und Epidemien wachse. Die Wasserversorgung für eine halbe Million Menschen sei unterbrochen und die Straßen seien voller Müll. Die so genannten humanitären Waffenpausen reichten nicht aus, um die Bevölkerung zu versorgen. Kinder- und Babynahrung sei nicht mehr zu bekommen. "Viele Kinder stehen unter Schock, sind verängstigt und können nicht mehr schlafen", so das Hilfswerk.

Die Hilfsmöglichkeiten für die zehn UNICEF-Mitarbeiter im Gazastreifen sind begrenzt. Trotzdem gelang es ihnen nach UNICEF-Darstellung, in den vergangenen drei Tagen 65.000 Flaschen Trinkwasser und Materialien zur Wasseraufbereitung für 5.000 Familien bereitzustellen. Am 10. Januar übergab UNICEF zwei Generatoren, mit denen die Stromversorgung der Blutbank im Gazastreifen aufrechterhalten werden soll.

UNICEF stellte auch Medikamente und Hunderte Erste-Hilfe-Sets zur Verfügung. Während der Kampfpausen organisierte UNICEF Treffen mit Hilfsorganisationen, um weitere Hilfsmaßnahmen vorzubereiten.

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