one logo Rom/Berlin (epo.de). - Die entwicklungspolitische Lobbyorganisation ONE hat an die Finanzminister der G7 Staaten appelliert, ihre Hilfezusagen an die ärmsten Länder der Welt angesichts der globalen Finanzkrise nicht über Bord zu werfen. Die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise machten sich bereits bei den ärmsten Ländern des Südens bemerkbar. Diese müssen Teil einer globalen Lösung sein, erklärte ONE anlässlich des  G7 Finanzministertreffens am Freitag in Rom.

Die Erfolge der Armutsreduzierung in den ärmsten Ländern seien bereits von der Krise bedroht, heißt es in einer Stellungnahme von ONE, einer Organisation, die von prominenten Rockmusikern wie Bob Geldof und Bono unterstützt wird. Kredite, Exportchancen und Überweisungen von Gastarbeitern in ihre Heimatländer seien rückläufig. Ein Prozent weniger Wachstum in den Entwicklungsländern bedeute nach Angaben der Weltbank bereits 20 Millionen mehr Menschen in Armut.

"Es sind schwierige Zeiten für alle", sagte Tobias Kahler, Deutschlandchef von ONE. "Aber der einzige Weg zum Erfolg ist jetzt eine wirklich globale Lösung. Die G7-Finanzminister müssen die Nerven behalten und ihre Zusagen an Afrika einhalten. Afrika jetzt im Stich zu lassen, wäre ein Desaster und für den Rest der Welt schädlich."

"Wenn die mächtigsten Staaten der Welt Pläne schmieden, wie sie die Weltwirtschaft retten und die globalen Institutionen umgestalten können, sollten sie nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen. Die Entwicklungsländer müssen Teil eines globalen Konjunkturprogramms sein, stärker in die Entscheidungsfindung einbezogen werden und bessere Handelszugänge erhalten. Ein Rückzug in den Protektionismus ist keine Lösung. Investitionen in afrikanische Infrastruktur und Landwirtschaft hingegen sind ökonomisch vernünftig und würden allen nützen", so Kahler.

Italiens Regierung spielt aus der Sicht von ONE jetzt eine Schlüsselrolle. "Finanzminister Tremonti muss auf dem Fahrersitz Platz nehmen und sicherstellen, dass die Belange Afrikas beim Umbau der globalen Wirtschaft und ihrer Institutionen berücksichtigt werden", so Kahler. Rom ist Sitz der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen (FAO), und in Italien findet im Juli der nächste G8 Gipfel statt. "Es ist fraglich ob Italien hier glaubwürdig führen kann, wo das Land doch seine Budgets für Entwicklungszusammenarbeit um über 50 Prozent gekürzt hat", sagte Kahler.
 
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