Verteilung von Gutscheinen in Burkina Faso. Foto: WFP/Stéphanie SavariaudOuagadougou/Berlin (epo.de). - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat in Burkina Faso erstmals Nahrungsmittelgutscheine verteilt. Diese neue Form der Ernährungshilfe solle insbesondere den Hunger in städtischen Gebieten bekämpfen, "wo zwar Nahrungsmittel erhältlich sind, jedoch aufgrund der anhaltend hohen Preise für die meisten Menschen unerschwinglich bleiben", teilte das WFP am Freitag mit.


Mit der Verteilung von Coupons sollen rund 120.000 Menschen in dem westafrikanischen Land erreicht werden, die in der Hauptstadt Ouagadougou unter den Auswirkungen der hohen Nahrungsmittelpreise leiden. In Burkina Faso liegen die Preise für Grundnahrungsmittel wie Hirse oder Sorghum laut WFP mehr als 25 Prozent über den Preisen des Vorjahres.

"Manchmal ergibt es mehr Sinn, den Menschen Coupons statt Nahrungsmittel zu geben", sagte Annalisa Conte, WFP-Landesdirektorin in Burkina Faso. "Dies ist eine innovative Antwort auf die Bedürfnisse von Menschen, die in einer Stadt leben, wo die Geschäfte und Märkte zwar Waren anbieten, deren Preise aber zu hoch sind für die Armen und Bedürftigen."

Im Rahmen der neuen Aktion werden Gutscheine in Höhe von 1.500 CFA (umgerechnet etwa zwei Euro) verteilt, die dann in Geschäften eingelöst werden können, die einen Vertrag mit dem UN World Food Programme unterzeichnet haben. Als Gegenleistung für die Coupons erhalten die Menschen Mais, Speiseöl, Zucker, Salz und Seife. Jede an dem Programm teilnehmende Familie wird ein halbes Jahr lang bis zu sechs Coupons pro Monat erhalten. Die Einzelhändler wiederum können die Coupons aufgrund einer Vereinbarung einlösen, die das WFP mit MICROFI getroffen hat, einer lokalen Mikrofinanzagentur.

Im kommenden Monat will das WFP gemeinsam mit seinen Partnern auch in Bobo-Dioulasse, der zweitgrößten Stadt Burkina Fasos, Coupons für 60.000 Menschen verteilen. So werde durch die Hilfe zusätzliches Geld in den lokalen Wirtschaftskreislauf investiert.

Durch die Verteilung von Coupons anstelle von Nahrung könne der Hunger in Städten mit funktionierenden Märkten besser bekämpft werden, glaubt das WFP, weil Kosten für Transport und Lagerung einspart würden. Selbst bei lokalen Aufkäufen von Nahrungsmittelhilfe seien diese Kosten beträchtlich.

Die Verteilung der Coupons wurde nach WFP-Angaben in enger Zusammenarbeit mit der Regierung Burkina Fasos entwickelt. Das Rote Kreuz Burkina Faso und die Catholic Relief Services hätten zudem eine entscheidende Rolle dabei gespielt, Bedürftige in städtischen Gebieten zu identifizieren.

Das UN World Food Programme ist die größte humanitäre Organisation der Welt und unterstützt im Jahr 2009 rund 100 Millionen Hungernde in 77 Ländern mit Nahrungsmittelhilfe.


Foto: Verteilung von Nahrungsmittelgutscheinen in Burkina Faso. © WFP/Stéphanie Savariaud

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