Irakischer Flüchtling in Jordanien. Foto (c) UNHCR/SandsBerlin (epo.de). - Deutschland sollte sich im Rahmen von Neuansiedlungsprogrammen verpflichten, ein jährliches Kontingent von Flüchtlingen dauerhaft aufzunehmen und zu integrieren. Die Aufnahme irakischer Flüchtlinge in Deutschland könne nur ein erster Schritt sein. Das erklärten Vertreter von PRO ASYL, Amnesty International und des Diakonischen Werkes der EKD am Mittwoch in Berlin. Anlass ist das bevorstehende Eintreffen der ersten von insgesamt 2.500 irakischen Flüchtlingen, deren Aufnahme die Bundesregierung im letzten Jahr zugesagt hatte.

Mitte März sollen die ersten Iraker in Deutschland ankommen. 

Die Nichtregierungsorganisationen (NRO) wiesen darauf hin, dass mehr als sechs Millionen Flüchtlinge weltweit sich in einer “anhaltend ausweglosen Situation” befinden. Die große Mehrheit von ihnen flüchtet in die Nachbarländer. So sind in den letzten Jahren allein etwa zwei Millionen Iraker in die Nachbarländer Syrien und Jordanien geflohen. Das überfordere Wirtschaft und Gesellschaft dieser Länder.

“Dieses Aufnahmeprogramm bahnt den religiösen Minderheiten und anderen Schutzbedürftigen aus dem Irak einen Weg aus der Sackgasse”, sagte 

Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL. “Allerdings brauchen mehr als 2.500 Menschen – oder die 10.000, die die EU aufnimmt – eine sichere Heimat.”

Deutschland und die internationale Gemeinschaft dürften die Erstzufluchtsstaaten nicht allein lassen und sollten über sogenannte Resettlement-Programme dauerhaft Schutz bieten, fordern die NRO. Mehr als 50 Organisationen tragen die Forderung nach einem Programm zur Aufnahme von Flüchtlingen mit. Mit der Kampagne “Save me – eine Stadt sagt ja!” sollen Kommunen bundesweit Schutzbedürftigen Aufnahme bieten. In einer ganzen Reihe von Städten gibt es bereits solche Initiativen.

“Wenn Deutschland und die EU sich angemessen an Resettlement-Programmen beteiligen, verschafft dies Menschen, von denen viele oft ein Jahrzehnt in Flüchtlingslagern leben, einen Zugang zu elementaren Rechten”, erklärte 

Katharina Wegner vom Diakonischen Werk der EKD.

Foto: Irakischer Flüchtling in Jordanien. © UNHCR/Sands