Muhammad Yunus. Foto: Grameen BankBerlin (epo.de). - Die Grameen Bank und der deutsche Chemiekonzern BASF haben ein gemeinsames “soziales Unternehmen” gegründet, das in Bangladesch Nahrungsmittelzusätze und Moskitonetze vertreiben soll. Der Grameen-Gründer Muhammad Yunus (Foto) und BASF-Chef Jürgen Hambrecht hätten am 3. März einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, berichtete am Mittwoch Handelsblatt.com.

BASF stelle dazu neben 200.000 Euro Startkapital rund 100.000 Moskitonetze und eine Million Portionsbeutel Vitamine zur Verfügung, so das Handelsblatt. Damit sollten die unter Kindern verbreitete Unterernährung und die Malaria bekämpft werden.

Der Chemiekonzern gehe damit “neue Wege, um Menschen in Entwicklungsländern zu helfen - und dabei gleichzeitig neue Kundenkreise zu erschließen”, berichtet das Handelsblatt. Die Hilfsgüter werden verkauft, wobei die Grameen Bank hierzu Mikrokredite und ein Leasing der Netze anbietet. Ziel sei es, dass das Unternehmen kostendeckend arbeitet und das Startkapital zurückgezahlt werde. Gewinne sollen wieder in den Ausbau des Geschäfts investiert werden.

Jürgen Hambrecht. Foto: BASFBASF-Chef Hambrecht (Foto re.) sagte dem Handelsblatt, der Einsatz sei nicht hoch, aber BASF wolle damit “eine Lawine an Investitionen auslösen”. Das Joint Venture solle den Verkauf bis zum Jahr 2013 auf jährlich 200.000 Moskitonetze und mehr als 15 Million Vitaminpäckchen steigern. "Sind wir erfolgreich, überlegen wir gemeinsam auch in anderen Ländern und mit weiteren Produkten aufzutreten, zunächst in Asien und dann möglicherweise Afrika", zitiert das Handelsblatt die Gründer Hambrecht und Yunus.

Dem Bericht zufolge forderten Hambrecht wie Yunus, die öffentliche Entwicklungshilfe, die weitgehend mit Zuschüssen arbeitet, in Richtung von "social business"-Modellen umzustellen. Vor BASF war bereits der französische Nahrungsmittelkonzern Danone mit Grameen ein Joint Venture eingegangen, das der Herstellung von billigem Joghurt dient.

BASF sieht im “social business” ein erhebliches Potenzial. Die Grameen Bank verfügt als Partner über mehr als acht Millionen Kunden, und mit rund 140 Millionen Einwohnern stellt Bangladesch einen beträchtlichen potenziellen Absatzmarkt dar. “Das ist für uns ein völlig neuer und zudem kostengünstiger Weg für das Pre-Marketing”, sagte Hambrecht dem Handelsblatt.

www.grameen-info.org
www.basf.com

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