Siegburg (epo.de). - In der afrikanischen und indischen Diamantenindustrie sind Hunderttausende Menschen infolge der weltweiten Finanzkrise arbeitslos geworden. Wie das
SÜDWIND-Institut für Ökonomie und Ökumene in Siegburg in einem neuen Hintergrundpapier beleuchtet, hat der Einbruch der weltweiten Schmuckverkäufe dazu geführt, dass die Menge der gehandelten Rohdiamanten im Jahr 2009 vermutlich weniger als halb so groß sein wird wie im Jahr 2008. Auch der Absatz von verarbeiteten Diamanten ist drastisch eingebrochen. Dadurch sind die Preise für Diamanten entlang der gesamten Produktionskette stark gesunken.
“In Deutschland wird die Krise der Branche kaum wahrgenommen, doch in den Zeitungen der betroffenen Staaten macht das Thema Schlagzeilen”, erklärte Friedel Hütz-Adams, der bei SÜDWIND für das Thema Diamanten zuständig ist. “In afrikanischen Förderländern von Diamanten und in den indischen Schleifereien haben hunderttausende Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Da es dort in den meisten Betrieben weder funktionierende Sozialversicherungen gibt noch Vorsorgemaßnahmen der Industrie stehen die Betroffenen vor dem Nichts.”
SÜDWIND fordert die Umsetzung der bereits in einer Studie über den weltweiten Diamantenmarkt im Herbst 2008 erhobenen Forderung, dass auch deutsche Unternehmen Verantwortung für die Lieferkette der von ihnen verarbeiteten oder verkauften Diamanten übernehmen. “Sie müssen sich dafür einsetzen, dass die Menschen in den Förder- und Verarbeiterländern sozial abgesichert werden und so nachhaltig vom Handel mit den teuersten Edelsteinen der Welt profitieren”, so Hütz-Adams.
Foto: Diamantenschürfer in Sierra Leone ©
Wikipedia CommonsHintergrundpapier (4 Seiten)
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