Köln (epo.de). - Vor dem Kölner Dom hat das Entschuldungsbündnis erlassjahr.de am Donnerstag die ersten Unterschriften für seine neue Kampagne für ein internationales Insolvenzverfahren gestartet. “Mit Schulden fair verfahren – damit nicht die Armen die Krise bezahle”, lautet der Slogan der Aktion. Bis zur Bundestagswahl im September sollen Tausende Unterstützer für einen fairen und transparenten Umgang mit überschuldeten Ländern gewonnen werden.
“Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise dürfen die Bedürfnisse der ärmsten Länder dieser Welt nicht vergessen werden”, sagte erlassjahr.de-Sprecher Björn Lampe. “Zahlreiche Entwicklungsländer sind bereits wieder von Zahlungsunfähigkeit bedroht. Ein internationales Insolvenzverfahren würde die Grundversorgung der Ärmsten garantieren. Die Krise der Industrieländer darf nicht durch eine schlechtere Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten in den Entwicklungsländern bezahlt werden!”
erlassjahr.de forderte die Bundesregierung zu einer Reforminitiative beim G20 Gipfel am 2. April in London auf. Erst kürzlich hatte erlassjahr.de zur Veröffentlichung des Schuldenreports 2009 auf die dramatischen Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise auf zahlreiche Entwicklungs- und Schwellenländer aufmerksam gemacht. Sieben afrikanischen Staaten droht demnach noch in diesem Jahr die Zahlungsunfähigkeit, weitere sechs weisen ein hohes Risiko von baldiger Staatsinsolvenz auf.
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