Elena PardoOsnabrück/Bonn (epo.de). - Die stärkere Einbeziehung von Kindern in die Ausgestaltung von Lerninhalten und Lernmethoden ist aus der Sicht von terre des hommes eine Grundvoraussetzung für den Erfolg in der Bildung von Kindern und Jugendlichen. “Wenn Schule die Alltagserfahrungen und das Wissen der Kinder aufgreift, verbessert sich der schulische Erfolg sozial benachteiligter Kinder”, erklärte Albert Recknagel, Bildungsreferent der Kinderhilfsorganisation, anlässlich der UN-Weltkonferenz in Bonn zur Halbzeit der Dekade “Bildung für nachhaltige Entwicklung”.

Terre des hommes verweist auf Projekterfahrungen mit Modellschulen für arbeitende Kinder oder Angehörige kulturell diskriminierter Völker. Dass dies kein Minderheitenproblem sei, zeige sich daran, dass weltweit jedes fünfte Kind nicht in seiner Muttersprache unterrichtet werde. “Für indianische Kinder in Peru, die vom ersten Tag an auf Spanisch lesen und schreiben lernen, ist das so ähnlich, als würden deutsche Erstklässler auf Chinesisch unterrichtet”, so Recknagel.
 
Auf der UN-Konferenz in Bonn, die vom 31. März bis 2. April stattfindet, wird Elena Pardo von der peruanischen terre des hommes-Partnerorganisation CEPROSI über die Erfolge interkulturellen Unterrichts in peruanischen Landschulen berichten. Die Kinder bringen dort das lokale Wissen ihrer Gemeinden in den Unterricht ein. “Sich in der eigenen Sprache ausdrücken zu können, ist dafür die Grundvoraussetzung”, so die peruanische Pädagogin. So würden sich die Kinder auch aktiver und erfolgreicher universellen Lehrstoff aneignen. Auch werde die künstliche Trennung zwischen Schule, Familie, Gemeinde und der Natur überwunden. Ein Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur sei Lebensgrundlage der gesamten Menschheit.
 
“Die Einbeziehung der Kinder und ihres sozialen und natürlichen Umfeldes ist Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Bildung und Entwicklung und daher in der UN-Kinderrechtskonvention zurecht verankert”, unterstrich Albert Recknagel. Auch in Deutschland wachse der Bedarf an interkultureller und nachhaltiger Bildung. Der wachsende Anteil an Migranten erfordere auch im deutschen Bildungssystem mehr interkulturelle Kompetenz.

Foto: Elena Pardo von der peruanischen terre des hommes-Partnerorganisation CEPROSI © tdh/Albert Recknagel

tdh-Interview mit Elena Pardo (PDF, 163 KB)
www.tdh.de

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