un millenniumskampagneBonn (epo.de). - Die Spekulationsblase in den Industriestaaten und die daraus resultierende Weltwirtschaftskrise hat gravierende Folgen für viele Menschen in den Ländern des Südens: “Rund 1,4 Milliarden Arme weltweit werden mit ihrer Existenzgrundlage für die Auswirkungen der Finanzkrise zahlen”, warnte die UN-Millenniumskampagne am Mittwoch anlässlich des G20 Gipfels in London. Infolge sinkender Nationaleinkommen werde auch die anteilig berechnete weltweite Entwicklungshilfe um mindestens 4,5 Milliarden US-Dollar sinken.

Schätzungen der Weltbank zufolge droht bis Ende des Jahres weiteren 50 Millionen Menschen extreme Armut. Die bereits erzielten Erfolge bei der Armutsbekämpfung sind gefährdet. Die UN-Millenniumkampagne erwartet von den G20 Staaten deshalb “wirksame Gegenmaßnahmen, die nicht an Bedingungen geknüpft sind und die betroffenen Länder nicht noch stärker in die Verschuldung treiben”. Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer treffen sich am 2. April in London, um über die Finanzkrise zu beraten.

“Kürzungen der Entwicklungshilfe und protektionistische Maßnahmen in den Konjunkturpaketen kommen für die Armen dieser Welt zur denkbar schlechtesten Zeit”, sagte Eveline Herfkens, Gründerin der UN-Millenniumkampagne. Stattdessen sollten die G20 dafür sorgen, dass die erwarteten Verluste der Entwicklungshilfe ausgeglichen und zusätzliche Mittel bereitgestellt werden. Entwicklungsländer müssten zudem künftig stärker in den internationalen Finanzinstitutionen vertreten sein.

“Auch die EU könnte durch die Abschaffung der Agrarexportsubventionen bereits einen wichtigen Beitrag leisten, die Situation der Entwicklungsländer maßgeblich zu verbessern“, forterte die Leiterin der UN-Millenniumkampagne in Deutschland, Renée Ernst. “Etwa 70% der Armen leben von der Landwirtschaft. Ihre Lebensgrundlage wird zerstört, da die künstlich verbilligten Produkte die Weltmarktpreise zerstören. In den Industrieländern belasten die Subventionen besonders die Steuerzahler, führen zu Überproduktion und belasten damit die Umwelt.”

www.un-kampagne.de

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