Kaffeebauer in Äthiopien. Foto: epo.de/kbLondon/Bonn (epo.de). - In den Projektgebieten der Welthungerhilfe in den Ländern des Südens werden die Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise immer stärker spürbar. So sei der Preis für Rohbaumwolle von 900 Euro pro Tonne auf heute 390 Euro/t gefallen. In Peru hätten viele Bauern die Baumwollproduktion für den Export schon aufgegeben; die Nachfrage nach der hochwertigen Alpaca-Wolle sei kollabiert, sagte Welthungerhilfe-Präsidentin Bärbel Dieckmann am Mittwoch in Bonn. “Die von der Zucht lebenden Familien erhalten nur noch zehn Prozent des Weltmarktpreises. Auch die Preise für Kaffee und Kakao sind eingebrochen.

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“Es ist vorherzusehen, dass die Zahl der Hungernden in diesem Jahr über die Ein-Milliarden-Grenze steigen wird”, warnte Dieckmann. “Wir brauchen endlich ein faires globales Wirtschafts- und Finanzsystem. In dem Rennen um immer größere Konjunkturprogramme und Subventionen können die Entwicklungsländer nicht mithalten, die Abschottung der Märkte wird sie noch stärker treffen als bisher. Zumindest ein Teil der Hilfe muss für sie bestimmt sein: Schon zehn Milliarden Euro jährlich reichen aus, um den Hunger in einem Jahrzehnt zu halbieren, zwei Milliarden für Subsahara-Afrika. Angesichts der bisherigen Rettungspakete ist das höchstens ein Trostpflaster.”

Die globale Finanzkrise schlage sich in den ärmsten Ländern brutal nieder, so Dieckmann. “Investitionen werden abgezogen, Kredite werden unerschwinglich, die Einnahmen durch den Export von Rohstoffen gehen massiv zurück, Wanderarbeiter können kein Geld mehr nachhause überweisen oder müssen in ihre Heimatländer zurückkehren, wo sie das Heer der Armen noch vergrößern. Die Auswirkungen sind verheerend, denn es gibt keine soziale Absicherung, von Hartz IV kann man dort nur träumen.”

Die Wanderarbeiter seien die ersten, die in Krisenzeiten arbeitslos werden, sagte Dieckmann weiter. In Ländern wie Tadschikistan, Haiti oder Nicaragua machten die Überweisungen aus dem Ausland 15 bis 50 Prozent des Bruttosozialprodukts aus. Viele Wanderarbeiter kämen aus ländlichen Gebieten und hätten dort als landlose Bauern und Landarbeiter gelebt. “Bei einer Rückkehr gibt es keine Einkommensmöglichkeiten für sie.

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