Lagos/Berlin (epo.de). - Die nigerianische Regierung hat afrikanischen Presseberichten zufolge dem Pharmakonzern Pfizer ein Ultimatum gestellt. Pfizer habe sich in einem Vergleich vor Gericht verpflichtet, eine Strafe von 75 Millionen US-Dollar zu zahlen, weil 1996 bei illegalen Medikamententests elf Kinder starben und fast 180 weitere gelähmt wurden oder Hirnschäden erlitten. Der Konzern habe die Summe aber bis heute nicht gezahlt.
Die nigerianische Regierung werde in den nächsten Tagen erneut vor Gericht ziehen, falls Pfizer den Vergleich nicht erfülle,
zitierte AfricaNews den Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Kano, Aliyu Umar. Bei den klinischen Untersuchungen wurden dem Pressebericht zufolge Medikamente gegen Meningitis (Hirnhautentzündung) getestet. Die nigerianische Regierung hatte ursprünglich Entschädigungen in Milliardenhöhe verlangt.
Pfizer hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und angegeben, die Schäden der Patienten stünden in keinem Zusammenhang mit den Tests. In einem
Statement vom 30. Januar 2009 erklärte das Unternehmen, Todesfälle oder bleibende Schäden seien “eine direkte Folge der Krankheit und nicht der Behandlung der Patienten im Rahmen der Pfizer-Studie” gewesen.