New York/Berlin (epo.de). - UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat vor allen Versuchen gewarnt, den Osten des Tschad zu destabilisieren. Ban appellierte am Mittwoch in New York an alle Konfliktparteien, den humanitären Charakter der UN-Blauhelmeinsätze im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik (MINURCAT) zu respektieren. UN-Berichten zufolge hatten am Dienstag Kolonnen mit bewaffneten Rebellen aus dem Sudan die Grenze zum Tschad überschritten und waren bis in die Nähe von Goz Beida vorgestoßen.

Ein UN-Sprecher sagte, Ban habe betont, dass jeder Versuch der gewaltsamen Destabilisierung des Tschad unakzeptabel sei. Er folge der politischen Entwicklung im Osten des Tschad "mit großer Sorge". Im Osten des Tschad leben rund 400.000 Flüchtlinge aus dem Sudan und intern im Tschad Vertriebene, die auf Hilfe durch UN-Organisationen und Hilfswerke angewiesen sind.

Die Regierungen des Tschad und des Sudan hatten am Sonntag in Katar ein politisches Abkommen unterzeichnet, sind aber untereinander verfeindet.  Ban rief beide Regierungen dazu auf, ihre Differenzen mit friedlichen Mitteln zu lösen.

Im Ostsudan sind mehr als 290.000 Flüchtlinge aus dem Tschad, 180.000 intern Vertriebene und rund 700.000 Menschen aus der einheimischen Bevölkerung auf Hilfslieferungen wie Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente angewiesen. Aufgrund der angespannten Sicherheitslage wurden UN-Mitarbeiter angewiesen, Reisen und Transporte in den Regionen um die Städte Goz Beida, Kerfi und Koukou möglichst einzuschränken, sagte UN-Sprecherin Michele Montas in New York.

Unterdessen sind nach UN-Berichten 17.800 neue Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik in den Süden des Tschad gelangt, wo bereits 60.000 Landsleute leben und auf UN-Hilfslieferungen angewiesen sind. Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen sind im Tschad rund 1.160 Menschen an Meningitis erkrankt. Die Seuche hat bereits 128 Todesopfer gefordert.

Bereits im Januar 2008 hatten Rebellen aus dem Sudan einen militärischen Vorstoß auf die Hauptstadt des Tschad, N’Djamena, unternommen. Die deutsche Hilfsorganisation Help, die sudanesische Flüchtlinge aus Darfur im Wasser- und Gesundheitsbereich unterstützt, kündigt am Mittwoch an, sie werde ihre Projekte "zunächst ohne Einschränkungen fortsetzen". Help-Landeskoordinator Urban Britzius halte sich in Abéché und Iriba im Osten des Tschad auf und beobachte von dort die Lage.

www.help-ev.de


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