Harare/Genf (epo.de). – Die Versorgung der Häftlinge in den Gefängnissen Simbabwes ist so schlecht, dass das
Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) jetzt mit der Verteilung von Nahrungsmitteln an 6.300 Gefangene begonnen hat. "Die Nahrungsmittelknappheit in Simbabwe hängt eng mit der allgemeinen Wirtschaftskrise im Land zusammen", erklärte Thomas Merkelbach, Leiter der IKRK-Regionaldelegation in Harare am Freitag. "Wir arbeiten eng mit den Gefängnisbehörden zusammen, um die Lage der verletzlichsten Häftlinge zu verbessern."
Das IKRK, das derzeit die Bedürfnisse in den Gefängnissen ermittelt, hat in Zusammenarbeit mit den Behörden Simbabwes in Gefängnissen therapeutische Ernährungsprogramme eingeleitet und begonnen, Kocheinrichtungen, Wasserversorgungssysteme und die Gesundheitsversorgung zu verbessern.
Das IKRK verstärkt auch die Hilfe für andere Notleidende, wie die Opfer der Gewalt im Zusammenhang mit den Wahlen im vergangenen Jahr. In den Provinzen Mashonaland Central und Mashonaland East nordöstlich der Hauptstadt Harare sollen mehr als 63.000 Menschen - darunter Rückkehrer -, die in extremer Armut leben, landwirtschaftliche Hilfsgüter und Anleitung zur Steigerung ihrer Ernten erhalten. Auch zur Deckung der Transportkosten des medizinischen Personals will das IKRK beitragen. Künftig sollen darüber hinaus zwölf statt bisher acht ambulante Gesundheitseinrichtungen mit Gütern versorgt werden.
Zur Finanzierung dieser Tätigkeiten hat das IKRK die Geber um zusätzliche 6,5 Millionen Schweizer Franken (4,3 Mio. Euro) gebeten. Damit beläuft sich der Haushalt 2009 für die IKRK-Regionaldelegation in Harare auf fast 13 Millionen Euro. Neben der Durchführung von Hilfsprogrammen unterstützt die Regionaldelegation die Tätigkeiten der Nationalen Rotkreuzgesellschaften in der Region. Das IKRK verfügt in Harare derzeit über 100 Mitarbeiter, davon rund 20 entsandte Kräfte.
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