Greenpeace hatte am Montag einen Bericht veröffentlicht, in dem auf den Zusammenhang zwischen dem Konsum in Europa und der Umweltzerstörung im Amazonas hingewiesen wird. Die Umweltorganisation bekräftigte jetzt ihre Vorwürfe: "Am Amazonas wird das Gros der abgeholzten Urwaldfläche als Weideland für die Rinderzucht verwendet. Das Rindfleisch wird überwiegend in Südamerika konsumiert - das Leder nach China, Italien und Vietnam exportiert. Dort lassen Schuhfirmen wie Adidas, Reebok, Nike, Clarks, Geox und Timberland auch für den europäischen Markt produzieren. Jetzt müssen die Schuhfirmen sicherstellen, dass sie durch ihren Ledereinkauf nicht zur Zerstörung des Urwaldes beitragen."
Den Firmen, gegen die jetzt die brasilianische Staatsanwaltschaft ermittelt, drohen Strafen in Höhe von rund einer Milliarde US-Dollar. Zudem könnten sie zur Wiederaufforstung von 557.000 Hektar Regenwald verurteilt werden, so Greenpeace.
"Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft weist die Rinderindustrie endlich in ihre Schranken. Viel zu lange schon ist das Amazonasgebiet eine Art Wilder Westen", sagte Tobias Riedl, Waldexperte von Greenpeace.
In Deutschland protestieren an diesem Wochende Greenpeace-Gruppen in 25 Städten, darunter Dortmund, Frankfurt/Main, Tübingen, Hannover und Jena, gegen das Zerstören des Urwaldes durch die Rinderindustrie. Die Urwälder des Amazonas sind eine wichtige Kohlenstoffsenke und daher bedeutend für das weltweite Klima. Wissenschaftler schätzen, dass die Wälder des Amazonasgebietes 80 bis 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern. Das Abholzen des Urwaldes würde 400 Mal soviel CO2 freisetzen wie Deutschland pro Jahr produziert.
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