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Teheran/Berlin (epo.de). - Bei den Unruhen nach der Präsidentschaftswahl im Iran sind am Wochenende nach Polizeiangaben 457 Menschen in Teheran verhaftet worden. 13 Menschen seien am Samstag getötet und zahlreiche Personen verletzt worden, meldete die Website des iranischen Senders Press TV am Montag unter Berufung auf die iranische Polizeiführung. Der Wächterrat räumte inzwischen ein, dass es Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen gegeben habe.

Die Polizeikräfte hätten bei den Zusammenstößen mit Demonstranten am Samstag 457 Menschen festgenommen, die die Sicherheit gefährdet, die öffentliche Ordnung gestört und Polizisten angegriffen hätten, zitiert der staatliche Fernsehsender Press TV einen Polizeisprecher. Inzwischen sei in der iranischen Hauptstadt wieder Ruhe eingekehrt. Der Führer der Reformisten im Iran, Mir Hossein Mussawi, rief am Sonntag abend zu weiteren Protesten auf, bei denen aber "Zurückhaltung" geübt werden solle. Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen wurden bislang 33 Journalisten und Blogger verhaftet. 

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Zuvor hatte Press TV berichtet, der Wächterrat gehe von Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen aus. In 50 Städten des Iran habe es mehr abgegebene Stimmen als Wahlberechtigte gegeben, sagte der Sprecher des Wächterrates, Abbas-Ali Kadkhodaei. Die Unregelmäßigkeiten beträfen rund drei Millionen Stimmen und seien damit nicht wahlentscheidend. Der Rat könne aber eine Neuauszählung der betroffenen Stimmlokale anordnen, sofern die bei der Wahl zugelassenen Kandidaten dies verlangten, und danach entscheiden, ob die Wahlen wiederholt werden müssen.

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