stop epaMonrovia/Bonn (epo.de). - Kirchenpräsidenten und Bischöfe aus 13 Ländern Westafrikas haben ihre Regierungen aufgefordert, den vorliegenden Vertragsentwurf zu einem Wirtschaftsabkommen (EPA) mit der Europäischen Union nicht zu unterzeichnen. Sie verlangen von der EU angesichts der Finanzkrise ein Aussetzen der Verhandlungen sowie ein Ende der Agrarsubventionen. Die Kirchenführer vertreten zusammen mehr als 80 Millionen Christinnen und Christen.

Während der einwöchigen Konferenz vom 13. bis 21. Juni in der liberianischen Hauptstadt Monrovia diskutierten die Kirchenführer mit Expertinnen und Experten über die Folgen des Klimawandels, über Konfliktprävention, Ernährungssicherheit, Recht auf Wasser und über kirchliche Alarmsysteme zur Konfliktlösung. Sie verabschiedeten nach einem Bericht des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) einen Aktionsplan, der die Fragen nach dem Überleben der kleinbäuerlichen Produktion und der Ernährungssicherheit, dem Recht auf Zugang zu sauberem Wasser, die Anpassung an die Folgen des Klimawandels und Maßnahmen zur Bekämpfung des Handels mit Kleinwaffen in den Mittelpunkt der nächsten dreijährigen Kampagnen des Westafrikanischen Kirchenverbandes (FECCIWA) stellt.

"Die Beschlüsse der Beratungen sind eine hervorragende Grundlage für die Kirchen Westafrikas, um in den nächsten Jahren aktiv Einfluss auf die Politik der Region, zum Beispiel der Westafrikanischen Wirtschaftunion ECOWAS, zu nehmen", sagte FECCIWA-Generalsekretär Tolbert Jellah.  Der in Monrovia anwesende Westafrika-Experte des EED, Francisco Marí, meinte zum Abschluss der Konferenz: "Die westafrikanischen Kirchen setzen ein deutliches Zeichen, dass die Millenniumsziele zur Armutsreduzierung nicht durch Handelsliberalisierung und destruktive Agrarexporte unterlaufen werden sollten."

Die Präsidentin Liberias, Ellen Johnson-Sirleaf, hatte in ihrer Ansprache zur Eröffnung der Konferenz die Kirchen Westafrikas ermutigt, ihren politischen Einfluss wahrzunehmen: "Nicht alle Politiker in unserer Region nehmen die Ziele der Armutsbekämpfung und der Konfliktprävention wirklich ernst. Deshalb dürfen und sollen die Kirchen für die Armen ihre Stimme erheben", sagte die Präsidentin.

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