somaliaWashington (epo.de). - Die US-Regierung hat ein Schiffsladung mit Waffen und Munition nach Somalia geschickt, um die Regierung im Kampf gegen radikalislamische Milizen zu unterstützen. Nach einem Bericht der "Washington Post" vom Donnerstag will die Obama-Administration damit eine Machtübernahme "islamistischer Rebellen mit angeblichen Verbindungen zur Al Kaida" verhindern.
Die USA hatten bereits zuvor zehn Millionen US-Dollar für den Wiederaufbau von Armee und Polizei bereitgestellt. Nach Angaben der Washington Post, die sich auf einen nicht genannten Regierungsmitarbeiter beruft, stellt die US-Administration der somalischen Regierung, die lediglich einen geringen Teil des Landes beherrscht, bereits seit längerem Geheimdienstmaterial zur Verfügung.

Somalias staatliche Institutionen zerfielen nach dem Kollaps der Regierung infolge eines jahrelangen Bürgerkrieges im Jahr 1991. Die USA hatten sich nach einer gescheiterten militärischen Intervention aus dem Land zurückgezogen. Die Entscheidung, die somalische Regierung militärisch zu stützen, sei "auf höchster Ebene" gefallen, zitiert die Post den Regierungsmitarbeiter.

Vergangenen Samstag hatte Somalias Parlamentspräsident Scheich Adam Mohamed benachbarte Länder und die internationale Staatengemeinschaft dazu aufgerufen, militärisch Hilfe im Konflikt gegen islamistische Milizen zu leisten. Bei den heftigsten Kämpfen in Somalia seit Monaten waren mehr als 200 Menschen getötet worden, darunter der Minister für innere Sicherheit und der Polizeichef des Landes. Seit Mai sind mehr als 120.000 Menschen vor der Gewalt geflohen, darunter zahlreiche Parlamentsabgeordnete.

Die US-Administration unter Obamas Vorgänger George W. Bush hatte die Strategie verfolgt, somalische Warlords dafür zu bezahlen, dass sie mutmaßliche islamistische Terroristen verfolgten. Dies verschaffte der islamischen Miliz Al Shabaab Zulauf, die die gefürchteten Kriegsherren besiegte. Auch die von den USA unterstützte Invasion äthiopischer Truppen im Jahr 2006 stärkte die islamistischen Gruppen. Geheimdienstkreise in den USA hatten kürzlich gewarnt, wichtige Al Kaida Funktionäre hätten verließendie Kriegsgebiete an der afghanisch-pakistanischen Grenze verlassen und verlagerten ihre Aktivitäten nach Somalia und Jemen.

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