Die Unruhen hatten sich offenbar an einem Streit mit tödlichem Ausgang zwischen Uiguren und Han-Chinesen in einer Spielzeugfabrik in Südchina entzündet. Ein zunächst friedliche Demonstration in Urumqi, so westliche Nachrichtenagenturen, schlug in gewaltsame Auseinandersetzungen um, weil die Polizei die Demonstration auflösen wollte.
Die "Aufrührer" hätten mehr als 260 Fahrzeuge in Brand gesetzt, darunter 190 Busse, und über 200 Läden und Privathäuser in Flammen aufgehen lassen, berichtete Xinhua. Die Polizei suche noch nach rund 90 Rädelsführern der Aufstände. Infrastruktur-Einrichtungen wie Kraftwerke und Fernsehstationen würden bewacht, in Urumqi und benachbarten Städten wie Changji und Turpan seien Straßenkontrollen eingerichten worden, sagte ein Polizeisprecher.
Die Region Xinjiang war nur dünn besiedelt, ehe nach der Proklamation der Volksrepublik China im Rahmen eines Entwicklungsprogramms im großen Stil Han-Chinesen angesiedelt wurden. Ihr Anteil an der Bevölkerung stieg zwischen 1949 und 1973 von 3,7 auf 38 Prozent. Die uigurische Bevölkerung wirft der Regierung eine planmäßige Sinisierung der Region vor. Spannungen gab es auch infolge von Kernwaffentests auf dem Testgelände Lop Nor östlich des Bosten-Sees im Gebirge Kuruk Tag und Berichten über Zwangsumsiedlungen und Zwangsarbeit gegenüber den muslimischen Bevölkerungsgruppen.
"Jetzt sind drei Kräfte des Terrorismus, Separatismus und Extremismus wieder am Werk", kommentierte Xinhua. Die staatliche Nachrichtenagentur zitierte den Vorsitzenden des Regionalparlaments von Xinjiang, Nur Bekri, mit den Worten, das "Gewaltverbrechen" sei "geplant und organisiert" worden. Verantwortlich sei nach "ersten Untersuchungen" der "separatistische Weltkongress der Uiguren unter der Führung von Rebiya Kadeer". Die uigurische Menschenrechtsaktivitisten Rebiya Kadeer lebt im Exil in den USA.
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