Ellen Johnson-Sirleaf. Foto: Wikimedia CommonsMonrovia (epo.de). — Der Präsidentin Liberias, Ellen Johnson-Sirleaf, droht ein politisches Betägigungsverbot wegen ihrer Rolle im Bürgerkrieg. Die Wahrheits- und Versöhnungskommission des westafrikanischen Landes listet die Präsidentin und mehrere Regierungsmitglieder in ihrem Abschlussbericht, der jetzt in Monrovia veröffentlicht wurde, unter den Personen auf, die den früheren Rebellenchef Charles Taylor unterstützten.

Johnson-Sirleaf, eine frührere Mitarbeiterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen und der Weltbank, soll sich 30 Jahre lang nicht mehr politisch betätigen dürfen, sofern das Parlament dem Bericht der Wahrheitskommission zustimmt. Bei einer Anhörung im Februar hatte das erste weibliche Staatsoberhaupt Afrikas vor der Kommission eingeräumt, sie habe Taylor während des Bürgerkrieges (1989 bis 2003) mehrmals getroffen und Geld für seine Rebellenbewegung gesammelt. Sie habe der Bewegung aber nie angehört.

In dem Bericht der Wahrheitskommission heißt es, neben Taylor sollten noch sieben weitere Kriegsherren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor ein liberianisches Sondergericht gestellt werden.  sollten. Taylor steht bereits vor einem Sondertribunal für Sierra Leone vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, in dem Nachbarland Liberias einen Bürgerkrieg angezettelt zu haben.

Nach Angaben des britischen Senders BBC zeigte sich Johnson-Sirleaf überrascht über die Forderung der Wahrheitskommission nach einem Verbot der politischen Betätigung. Sie werde aber erst Stellung nehmen, nachdem sie den Bericht vollständig gelesen habe.

Foto: Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf bei ihrer Amtseinführung in Monrovia 2006. © Wikimedia Commons

de.wikipedia.org/wiki/Liberia

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