DieckmannBonn (epo.de). - Die Welthungerhilfe hat eine Führungsrolle Deutschlands bei der Hungerbekämpfung gefordert. Bundeskanzlerin Angela Merkel solle bei den G8-Gesprächen am Freitag über eine weltweite Ernährungssicherungs-Initiative Investitionen in die Hungerbekämpfung in Höhe von mindestens einer Milliarde Dollar (rund 700 Millionen Euro) jährlich zusagen, erklärte die Organisation in Bonn.

"Dieses Geld muss ausschließlich für Investitionen in die Landwirtschaft und die Infrastruktur der ländlichen Gebiete in den Entwicklungsländern reserviert sein", sagte Bärbel Dieckmann, die Präsidentin der Welthungerhilfe. "Nahrungsmittelhilfe muss aus einem anderen Topf finanziert werden, denn diese ist zwar in akuten Notsituationen notwendig, bekämpft aber nicht die Ursachen des Hungers."



In diesem Jahr stellt die Bundesrepublik rund 600 Millionen Euro an Nahrungsmittelhilfe und Maßnahmen zur Steigerung der Nahrungsmittelproduktion in den Entwicklungsländern bereit. 

Die G8-Staaten wollen – auf Initiative der USA und Japans – mit einem Fonds im Umfang von 15 Milliarden Dollar (rund 10,8 Milliarden Euro) die landwirtschaftliche Produktion mit besonderem Fokus auf Kleinbauern vor allem in Afrika, Asien und Südamerika ankurbeln.

"Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn die reichen Länder endlich unsere langjährige Forderung aufgreifen würden – der Kampf gegen den Hunger wird auf dem Land entschieden. Und zwar durch 'Hilfe zur Selbsthilfe' und nicht durch Reissäcke", so Dieckmann.

Die Präsidentin der Welthungerhilfe lobte die Absicht der G8, ihre Zusagen an einen Zeit- und Aktionsplan zu knüpfen. Auch beim G8 Gipfel im schottischen Gleneagles 2005 hatten die Industrieländer massive Investitionen angekündigt, sie aber seitdem bei weitem nicht umgesetzt.

www.welthungerhilfe.de

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